· Berlin · 31/25

Bewaffneter Konflikt im Sudan: Katastrophale Lage muss in Fokus der Weltöffentlichkeit

Bewaffneter Konflikt im Sudan: Freiwillige vom Sudanesischen Roten Halbmond mit einem Kleinkind von Binnenflüchtlingen auf dem Arm
© IKRK

Der seit zweieinhalb Jahren andauernde bewaffnete Konflikt im Sudan geht mit schlimmsten Auswirkungen für die Zivilbevölkerung einher. Folgen, die man sich in Deutschland kaum vorstellen kann. Vierzehn Millionen Menschen wurden vertrieben – in keinem anderen Land gibt es mehr geflüchtete Menschen. 30 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. Unterstützung, die die Menschen wegen mangelndem Zugang jedoch oft nicht erreicht hat, weshalb unzählige Menschen an Hunger leiden. Nun spitzt sich die Situation vor allem in El Fasher nochmals auf dramatische Weise zu. „Die Lage im Sudan ist verheerend. Als Deutsches Rotes Kreuz unterstützen wir seit vielen Jahren die Arbeit des Sudanesischen Roten Halbmonds, der als eine der letzten Organisationen vor Ort im Einsatz ist. Es muss nun gelingen, deutlich mehr Aufmerksamkeit und Bemühungen auf das Land zu richten, um für Verbesserungen zu sorgen“, sagt Christian Reuter, Generalsekretär des Deutschen Roten Kreuzes (DRK).

Die schlimme Lage im Sudan steht im Gegensatz zu der Aufmerksamkeit, welche das Land bisher erhalten hat. Fehlende internationale Beachtung übersetzt sich dabei in fehlende finanzielle Mittel und zu wenig Druck auf die Konfliktparteien, das humanitäre Völkerrecht einzuhalten. Erst vor wenigen Tagen wurden wieder fünf Helfende des Sudanesischen Roten Halbmonds bei der Verteilung von Hilfsgütern getötet - Menschen, die ihr Leben im Einsatz für das Leben anderer selbst verloren haben. Aber auch viele tausend weitere Menschen aus der Zivilbevölkerung wurden im bewaffneten Konflikt getötet oder verwundet.

Das DRK fordert, dass dieser fatalen Dynamik endlich Einhalt geboten wird: Das humanitäre Völkerrecht muss überall auf der Welt konsequent zur Anwendung kommen. Am Beispiel Sudan sehen wir, welche katastrophalen Folgen dies sonst hat. Ohne Sicherheit und Zugang für Helfende ist die Versorgung von Menschen kaum möglich und führt im schlimmsten Fall zum Abzug der internationalen Aufmerksamkeit aus den gefährlichsten Orten. Wo keine Hilfe ankommt und Helfende nicht geschützt sind, gibt es aber auch keine Zeugen und das führt zu noch mehr Grausamkeit und Gewalt”, so Christan Reuter.

Das DRK unterstützt seine Schwestergesellschaft, den Sudanesischen Roten Halbmond, seit Ausbruch des Konflikts bei ihrer unermüdlichen und lebensrettenden Arbeit, die sie unter schwersten Bedingungen leistet. Die beiden Gesellschaften verbindet eine Jahrzehnte lange vertrauensvolle Zusammenarbeit. Im aktuell besonders umkämpften El-Fashir hat das DRK beispielsweise Wasserstellen geschaffen und sanitäre Anlagen in medizinischen Einrichtungen instandgesetzt und unterstützt den Betrieb des einzig verbliebenen funktionsfähigen Krankenhauses in der Gegend.

Diese Unterstützung konnte dank Spenden und Mitteln der Bundesregierung erfolgen. An dieser Stelle macht sich jedoch immer mehr bemerkbar, dass die Bundesregierung die Mittel für die humanitäre Hilfe drastisch gekürzt hat. „Länder wie Deutschland stehen in der Verantwortung, Menschen beizustehen, die schlimmste Not leiden.. Die Zivilbevölkerung und die Helfenden im Sudan sind auf unsere Unterstützung angewiesen. Deutschland sollte einen deutlich größeren Beitrag leisten, damit das Leid gemindert wird“, sagt DRK-Generalsekretär Christian Reuter.

Das DRK bittet um Spenden für die Betroffenen:

IBAN: DE63370205000005023307

BIC: BFSWDE33XXX

Stichwort: Nothilfe Afrika

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