Drei Personen betrachten Flipchart mit DRK-Logo

Stärkung des huma­ni­tären Systems

Gemeinsam tragen das Deutsche Rote Kreuz und das Auswärtige Amt dazu bei, die humanitäre Hilfe weiter­zu­ent­wi­ckeln und Not leidende Menschen noch effektiver zu unterstützen.

Das Global Projekt II

Das Global Projekt II (GPII) ist eine besondere Form der Zusammenarbeit zwischen dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) und dem Auswärtigen Amt (AA) in der inter­na­ti­o­nalen humanitären Hilfe.

Es zielt darauf ab, die negativen Auswirkungen von plötzlich auftretenden Katastrophen und (langwierigen und vergessenen) Krisen auf betroffene Bevölkerungen zu verringern, indem die Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung (RKRH) und das humanitäre System als solches gestärkt und weiter­ent­wi­ckelt werden, um qualitativ hochwertige, effektive und bedarfs­ge­rechte humanitäre Hilfe zu leisten.

Aufbauend auf Innovationen, neuen Erkenntnissen und Ansätzen in der inter­na­ti­o­nalen humanitären Hilfe unterstützt GPII nationale Rotkreuz- und Rothalb­mond­ge­sell­schaften und das humanitäre System in drei thematischen Schlüs­sel­be­rei­chen:

Kata­stro­phen­vor­sorge

Die Verringerung des Kata­stro­phen­ri­sikos zielt darauf ab,

  1. neue Katastrophenrisiken zu verhindern,
  2. bestehende Risiken zu verringern und
  3. das Restrisiko zu bewältigen, was zur Stärkung der Wider­stands­fä­higkeit (Resilienz) und damit zur Verwirklichung einer nachhaltigen Entwicklung beiträgt.

 

Um dies zu erreichen, wird technische Unterstützung durch das Global Projekt II geleistet, wobei der Schwerpunkt auf der Weiter­ent­wick­lung des Kata­stro­phen­vor­sorge-Ansatzes, den Auswirkungen der Klimakrise sowie der Integration von Klima und Natur in Kata­stro­phen­vor­sorge-Ansätzen, städtischen und fragilen Kontexten sowie der Digi­ta­li­sie­rung liegt.

Darüber hinaus wird die Kata­stro­phen­vor­sorge gefördert und voraus­schau­ende (antizipative) Maßnahmen in die Kata­stro­phen­vor­sorge integriert.

Voraus­schau­ende huma­ni­täre Hilfe

Voraus­schau­ende Maßnahmen werden definiert als Maßnahmen, die auf Grundlage von Vorhersagen im Vorfeld von Extrem­ereig­nissen ergriffen werden, um deren negative humanitäre Auswirkungen zu verhindern oder zu verringern, bevor sie sich voll entfalten. Die voraus­schau­ende humanitäre Hilfe soll es damit den Familien, die laut Vorhersagen und Risikodaten voraus­sicht­lich am schwersten betroffen sein werden, ermöglichen, ihr Leben, ihre Gesundheit und ihr Hab und Gut bestmöglich zu schützen. Um dies zu erreichen, wird im Rahmen von GPII die voraus­schau­ende humanitäre Hilfe weiter gestärkt, indem die von Anti­zi­pa­ti­ons­maß­nahmen abgedeckten geografischen Regionen ausgeweitet, komplexe Krisen einbezogen sowie nicht-wetterbedingte Extrem­ereig­nisse verstärkt berücksichtigt werden.

Darüber hinaus liegt der Schwerpunkt im Rahmen von GPII auf der methodischen (Weiter-)Entwicklung und der Stärkung der Kapazitäten humanitärer Akteure und des humanitären Systems in der voraus­schau­enden humanitären Hilfe. GPII ist die Haupt­fi­nan­zie­rungs­quelle des Anticipation Hub.

Gesund­heit

Der Bereich Gesundheit ist in allen Phasen des Kata­stro­phen­kon­ti­nuums, etwa im Rahmen der Kata­stro­phen­vor­sorge sowie der voraus­schau­enden humanitären Hilfe, von Bedeutung. Daher verfolgt GPII einen integrativen program­ma­ti­schen und strategischen Ansatz dieser Bereiche. WASH (Wasser, Sani­tär­ver­sor­gung und Hygiene) wird dabei als ein integraler Bestandteil von Gesund­heits­in­ter­ven­ti­onen betrachtet.

Das Global Projekt II leistet technische und operative Unterstützung und einen Beitrag zum Aufbau von Kapazitäten nationaler Rotkreuz- und Rothalbmond-Gesellschaften sowie des humanitären Systems im Bereich Gesundheit und WASH. Darüber hinaus trägt GPII unter anderem zur Weiter­ent­wick­lung von Bargeld- und Gutschein-Hilfsmethoden für Gesund­heits­maß­nahmen bei, überprüft Ansätze im Gesund­heits­be­reich für städtische Kontexte und trägt zur (Weiter-)Entwicklung digitaler Hilfsmittel im Gesund­heits­be­reich bei.

Two Pager zum Global Project II

Die Zusammenarbeit zwischen dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) und dem Auswärtigen Amt (AA) im Rahmen des Global Projekts II (GPII) stärkt die internationale humanitäre Hilfe gezielt. Für einen besseren Überblick haben wir die Schwerpunkte auf jeweils zwei Seiten zusam­men­ge­fasst. 

Global Project II - Zusam­men­fas­sung

Durch die Weiter­ent­wick­lung der humanitären Hilfe trägt das DRK dazu bei, die negativen Auswirkungen plötzlich auftretender Katastrophen und langwieriger Krisen auf betroffene Bevölkerungen zu verringern.

Frau mit Megafon im Gespräch mit Rotkreuzlern

Kata­stro­phen­vor­sorge

Die humanitäre Kata­stro­phen­vor­sorge wird im Rahmen des Global Projekts II weiter­ent­wi­ckelt und verbreitet.

3 Frauen machen Aufzeichnungen auf A3-Blatt

Anti­zi­pa­tion

Viele Katastrophen ereignen sich nicht spontan, sondern kündigen sich an. Diese Erkenntnis hat vor etwa zehn Jahren zu einem grundlegenden Umdenken in der humanitären Hilfe geführt.

Health

Gesundheit ist ein zentrales Thema der Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung. Das DRK fokussiert sich in der inter­na­ti­o­nalen Zusammenarbeit auf wirkungs­ori­en­tierte und kontext­spe­zi­fi­sche Gesund­heits­un­ter­stüt­zung für Menschen in Krisen und Katastrophen.

Rotkreuz-Mitarbeiter verteilen Wasser in Äthiopien

Sofort- und Nothilfe

Bei (Natur-)Katastrophen oder Ausbrüchen von Infek­ti­ons­krank­heiten leistet das DRK in enger Abstimmung mit der inter­na­ti­o­nalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung schnelle und effektive Sofort- und Nothilfe.

Eine Frau steht vor einer Projektionsfläche und hält eine Präsentation. Sie trägt ein T-Shirt mit der Aufschrift "MISSING MAPS" und eine schwarze Strickjacke. Auf dem Projektionsbild ist eine Landkarte zu sehen. Vor ihr steht ein Laptop, auf dem ebenfalls Aufkleber von "MISSING MAPS".

Sketch Map Tool

Fundierte Entscheidungen sind essenziell für effektive humanitäre Hilfe. Infor­ma­ti­ons­ma­nage­ment bildet die Grundlage, indem Daten erhoben, verarbeitet, analysiert und weitergegeben werden.

Asien, Südasien, Monsun, Regenfälle, Hilfe, fbf, forecast-based financing, Bevölkerung, Naturkatastrophe, Katastrophenvorsorge, Deutsches Rotes Kreuz, Auslandshilfe

Bargeld- und Gutschein­hilfen

Bargeld- und Gutschein­hilfen (Cash and Voucher Assistance – CVA) sind ein vielseitiges Instrument der humanitären Hilfe und oft das Mittel der Wahl im Kata­stro­phen­ma­nage­ment.

Kinder schützen ihre Köpfe mit Schulheften

Mit Projekten zur Kata­stro­phen­vor­sorge setzt sich das DRK für eine Verbesserung der Wider­stands­fä­hig­keit betroffener Bevöl­ke­rungs­gruppen in Kata­stro­phen­ge­bieten ein.

Drei Menschen mit Hilfsgütern im Schnee

Das DRK leistet weltweit Hilfe für Menschen in extremen Notsituationen. Mit voraus­schau­ender humanitärer Hilfe kann ihnen mit vorbereitenden Maßnahmen schon vor dem Eintritt einer drohenden Katastrophe geholfen werden.

Mobile Klinik mit Medikamenten des Roten Kreuzes in Simbabwe

Das DRK ist weltweit in der humanitären Gesund­heits­ver­sor­gung im Einsatz und engagiert sich dabei in der medizinischen Nothilfe sowie der dauerhaften Verbesserung der Gesund­heits­si­tu­a­tion.

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Quer­schnitts­themen des GP II

Zwei Helfer vor Wohnblocks

Urbane Räume sind hinsichtlich ihrer Komplexität ein besonders heraus­for­derndes Arbeitsumfeld. Das DRK leistet gezielt humanitäre Hilfe in städtischen Regionen und konzentriert sich dabei auf die Verbesserung der Gesund­heits­ver­sor­gung, Ernäh­rungs­si­che­rung und Kata­stro­phen­vor­sorge.

Hirtin versorgt Ziegen mit Wasser

Die Klimakrise betrifft uns alle - doch die Länder des globalen Südens besonders hart. Weltweit setzen wir uns mit Projekten zur Klimaanpassung dafür ein, den negativen humanitären Konsequenzen des Klimawandels entge­gen­zu­wirken und die Klimaresilienz zu stärken.  

Zwei Helfer vor Wohnblocks

Urbane Räume sind hinsichtlich ihrer Komplexität ein besonders heraus­for­derndes Arbeitsumfeld. Das DRK leistet gezielt humanitäre Hilfe in städtischen Regionen und konzentriert sich dabei auf die Verbesserung der Gesund­heits­ver­sor­gung, Ernäh­rungs­si­che­rung und Kata­stro­phen­vor­sorge.

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Freiwilliger am Computer beim DRK-Mapathon

Missing Maps: Ein spezi­elles Tool der huma­ni­tären Hilfe

Das Ziel des Missing Maps Projektes ist es, nichtkartierte Gebiete zu erfassen. Die Kartierung erfolgt auf der OpenStreetMap Plattform, sodass die hinzugefügten Informationen frei nutzbar und zugänglich sind. Dies ermöglicht lokalen und inter­na­ti­o­nalen Hilfs­or­ga­ni­sa­ti­onen besser und effizienter auf Krisen reagieren zu können.

Die 3 Säulen des GP II

Projekt­un­ter­stüt­zung

GPII bietet humanitären Projekten innerhalb der RKRH-Bewegung technische und thematische Unterstützung in den wichtigsten und bereichs­über­grei­fenden Themen­be­rei­chen. Neue Methoden, innovative Ansätze und Instrumente werden durch diese Unterstützung erprobt, getestet und pilotiert. Die bei der Umsetzung gewonnenen Erkenntnisse werden systematisch ermittelt und festgehalten.

Metho­di­sche Entwick­lung

Auf Grundlage der durch die Imple­men­tie­rung und aus dem humanitären System im weiteren Sinne gewonnenen Erkenntnisse werden thematische Methoden und innovative Ansätze (weiter)entwickelt, in das humanitäre System eingespeist und in die unterstützten Projekte weitergegeben.

Policy/Advocacy

GPII versucht, Policy- und Advocacy-Bemühungen in den thematischen Schlüs­sel­be­rei­chen auf globaler und regionaler Ebene zu informieren, zu stärken und einen Beitrag zu diesen zu leisten. Durch die Policy- und Advocacy-Arbeit disseminiert GPII die gewonnenen Erkenntnisse und Errun­gen­schaften in das humanitäre System.

Rotkreuz-Helferinnen tragen Kartons
Ganz gleich, wo oder in welchem Bereich - das DRK arbeitet bei Projekten und Einsätzen stets eng mit den Schwes­ter­or­ga­ni­sa­tionen der Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung zusammen.

Das Projekt

Laufzeit

01.01.2023 – 31.12.2025

3 Jahre

Projektvolumen

21 Mio. Euro

Finanzierung

Auswärtiges Amt

Ansprech­partner

Florian Neubauer
Coordinator Global Project II
E-Mail: f.neubauer(at)drk(dot)de

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