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Weltflüchtlingstag: Menschlichkeit muss höchste Priorität haben

Zwei Personen, davon ein geflüchteter Menschen, reparieren ein Fahrrad
© Jörg F. Müller / DRK

Weltweit sind mehr als 122 Millionen Menschen auf der Flucht – und damit erneut mehr als im Vorjahr. Anlässlich des Weltflüchtlingstags am heutigen 20. Juni sagt der Generalsekretär des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Christian Reuter: „Für viele geflüchtete und vertriebene Menschen weltweit ist der Alltag und das Überleben eine dauerhafte Herausforderung, der wir mit Menschlichkeit begegnen müssen. Für das DRK ist es eine zentrale Aufgabe, geflüchteten Menschen sowohl in Deutschland als auch international beizustehen – allein nach dem Maß der Not.“

Gemeinsam mit seinen Rotkreuz- und Rothalbmond-Schwestergesellschaften unterstützt das DRK weltweit Menschen, die ihr zu Hause verlassen müssen, um anderswo Schutz zu finden. Zusammen mit seinen Schwestergesellschaften leistet das DRK sowohl Binnenvertriebenen in ihren Heimatländern (73,5 Millionen Menschen laut UNHCR) als auch Geflüchteten entlang der Fluchtrouten, bei ihrer Ankunft und bei der Integration (42,7 Millionen Menschen) Unterstützung. Der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung gelingt es so auch über Landesgrenzen hinweg, Hilfe zu leisten, um eine möglichst durchgehende und würdevolle Versorgung der Menschen sicherzustellen, wenn auch erschwert durch zunehmend schwierige finanzielle und politische Rahmenbedingungen.

Besonders herausfordernd ist die Lage nach mehr als zwei Jahren des bewaffneten Konflikts weiterhin im Sudan. Durch anhaltende Kampfhandlungen und Versorgungsengpässe wurden 14,3 Millionen Menschen vertrieben. Um unter anderem bei der Gesundheitsversorgung zu helfen, arbeitet das DRK eng mit dem Sudanesischen Roten Halbmond zusammen, der als eine der wenigen Hilfsorganisationen noch im Land tätig ist. Darüber hinaus unterstützt das DRK seine Schwestergesellschaften in den Nachbarländern wie dem Südsudan, damit auch dort die Not der geflüchteten Menschen gelindert werden kann.  

Neben der Hilfe im Ausland hilft das DRK geflüchteten Menschen auch in Deutschland. Durch zahlreiche Unterstützungs- und Beratungsangebote fördert das DRK das Ankommen und die Integration von Geflüchteten. DRK-Generalsekretär Christian Reuter sieht hier auch politische Akteure in der Verantwortung: „Es braucht nachhaltige und auskömmliche Investitionen zum Beispiel in Beratungsangebote, um die Integration von Menschen zu erleichtern.“

Das DRK fordert zudem die Weiterführung von Resettlement- und humanitären Aufnahmeprogrammen. Die Bundesregierung hat einen Aufnahmestopp verhängt, der auch die geordnete humanitäre Aufnahme betrifft. Im Rahmen der Programme kann eine bestimmte Anzahl besonders schutzbedürftiger Geflüchteter nach Deutschland kommen, ohne sich auf eine lange und gefährliche Fluchtroute begeben zu müssen. Das DRK ist der Auffassung, dass diese für eine humane, sichere und geordnete Migration und für die Planbarkeit ein wichtiger Baustein sind. „Es wäre ein Fehler, diese erfolgreichen und sinnvollen Strukturen hinsichtlich einer geordneten und humanitären Aufnahme von geflüchteten Menschen aufzugeben“, sagt Reuter.

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