· Berlin · 13/24

Ukraine: Wieder­aufbau im Fokus - Mensch­liche und soziale Dimension stärker berück­sich­tigen

Frau hält älterem Mann die Hand und wendet sich ihm zu.
© Ukrainisches Rotes Kreuz / IFRK

Am 11. und 12. Juni 2024 findet die diesjährige Ukraine Wieder­auf­bau­kon­fe­renz (Ukraine Recovery Conference) in Berlin statt. Dort kommen internationale Unterstützende zusammen, um das Thema Wiederaufbau zu diskutieren. Begleitend dazu laden das Ukrainische Rote Kreuz, die Caritas Ukraine und die Caritas Spes Ukraine mit Unterstützung des Deutschen Roten Kreuzes und von Caritas international am 12. Juni zu einer Abend­ver­an­stal­tung mit dem Titel „Sozialer Wiederaufbau der Ukraine – ein lokaler Ansatz“ in das Jakob-Kaiser-Haus ein. Dort steht vor allem die Bedeutung der menschlichen und sozialen Dimension für den Wiederaufbau im Fokus.

„Der andauernde bewaffnete Konflikt in der Ukraine hat nicht nur Gebäude und kritische Infrastruktur, sondern die gesamte Gesellschaft in Mitlei­den­schaft gezogen“, sagt Christof Johnen, Leiter Internationale Zusammenarbeit beim DRK. „Es ist entscheidend, dass sich die Wieder­auf­bau­be­mü­hungen nicht nur auf infra­struk­tu­relle Aspekte konzentrieren, sondern auch die Menschen und die lokalen Gemeinden einbeziehen.“

OIiver Müller, Leiter von Caritas international, ergänzt: „Auch wenn durch die andauernden Kriegs­hand­lungen der Bedarf an humanitärer Hilfe unverändert hoch ist, müssen wir schon jetzt um den Wiederaufbau des ukrainischen Sozialsystems kümmern, um gemeinsam mit unseren Partnern langfristig unseren Aufgaben im sozialen Bereich gerecht werden zu können.“

Dabei spielen vor allem auch mandatierte und zivil­ge­sell­schaft­liche Organisationen vor Ort – wie das Ukrainische Rote Kreuz oder die Caritas Ukraine und die Caritas Spes Ukraine – eine zentrale Rolle. Sie engagieren sich schon heute für die Menschen in der Ukraine und bieten gerade den verwundbarsten Bevöl­ke­rungs­gruppen in den am stärksten vom Konflikt betroffenen Regionen vielfältige Unterstützung. Die Stärkung des Gesund­heits­we­sens durch Angebote zur medizinischen Versorgung und Pflege gerade in unter­ver­sorgten Regionen sowie zur mentalen Gesundheit und zur Rehabilitation von trau­ma­ti­sierten, kriegs­ver­sehrten Menschen und solchen mit speziellen Bedürfnissen sind hier nur einige Stichworte.

Insgesamt soll es darum gehen, nachhaltige soziale Systeme und bedarfs­ge­rechte Hilfen für die Bevölkerung zu schaffen und das Bewusstsein für entsprechende Anforderungen zu wecken. Im Vordergrund steht dabei ein lokaler Ansatz. Um diese Aufgabe schultern zu können, ist allerdings eine langfristige Stärkung sowie die Einbindung der Organisationen in den Wieder­auf­bau­pro­zess erforderlich. Dementspre­chend richten sich die Forderungen der beteiligten Organisationen an die ukrainische Regierung.

„Die Unterstützung der ukrainischen Regierung und der inter­na­ti­o­nalen Gemeinschaft ist entscheidend für die Anerkennung des bedeutenden Beitrags der ukrainischen Zivil­ge­sell­schaft zu den Wieder­auf­bau­be­mü­hungen der Ukraine. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass zivil­ge­sell­schaft­liche Akteure eine Schlüsselrolle bei der Formulierung relevanter Strategien und Reformen spielen“, sagt Maksym Dotsenko, Gene­ral­di­rektor des Ukrainischen Roten Kreuzes.

„Mehr denn je müssen wir zusam­men­ar­beiten, um Lösungen zu finden, dank derer wir die Krise überwinden können. Von elementarer Bedeutung sind dabei funk­ti­o­nie­rende, rechtliche Rahmen­be­din­gungen, die allen Bedürftigen unabhängig von ihrem Wohnort einen gleich­be­rech­tigten Zugang zu qualitativ hochwertigen und bedarfs­ge­rechten Sozialdiensten ermöglichen", ergänzt Tetiana Stawnychy, Präsidentin der Caritas Ukraine.

„Die schwer­wie­genden Auswirkungen des Krieges auf gefährdete Bevöl­ke­rungs­gruppen und die steigende Zahl von Menschen in dieser Kategorie erfordern eine Priorisierung des sozialen Bereichs in der Staats- und Haus­halts­po­litik“, so Pater Vyacheslav Grynevych, Exeku­tiv­di­rektor der Caritas Spes Ukraine.

Welche Ansätze und Möglichkeiten es dazu gibt, erörtern ukrainische und deutsche Vertreterinnen und Vertreter aus Zivil­ge­sell­schaft, Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­ti­onen, Politik und Wirtschaft im Rahmen der Panel­dis­kus­sion am 12. Juni in Berlin.

Die Veranstaltung steht unter der Schirm­herr­schaft von Robin Wagener, Mitglied des Deutschen Bundestages und Vorsitzender der Deutsch-Ukrainischen Parla­men­ta­ri­er­gruppe und Niels Annen, Mitglied des Deutschen Bundestages und Parla­men­ta­ri­scher Staatssekretär bei der Bundes­mi­nis­terin für wirt­schaft­liche Zusammenarbeit und Entwicklung.

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