· Berlin

Huma­ni­täre Notlage im Nord­westen Syriens

Rotkreuz-Hilfe in Syrien
900.000 Menschen sind laut UN im Norden von Syrien auf der Flucht.

Die humanitäre Notlage in Nordwestsyrien hat einen dramatischen Punkt erreicht. Die kämpferischen Ausein­an­der­set­zungen haben sich seit November 2019 weiter verschärft und sich auf weite Gebiete in Idlib und das ländliche Umland des Regie­rungs­be­zirks Aleppo, sowie Wohngegenden der Stadt, ausgeweitet.

Nach den letzten Schätzungen der Vereinten Nationen (Dezember 2019) sind rund 900.000 Menschen von den Auswirkungen diverser mili­ta­ris­ti­scher Aktivitäten betroffen, die Not der Betroffenen hat zunehmend tragische Ausmaße angenommen.

Besonders verheerend sind die sich schnell ändernden Frontlinien, welche allein in den letzten Wochen mindestens eine viertel Million Menschen in die Flucht getrieben haben. Seit Anfang des Jahres wurde eine wachsende Zahl von Zivilisten getötet oder verletzt, die Familien sehen sich kontinuierlich schwerem Leid und allge­gen­wer­tigen Gefährdungen ausgesetzt. Viele der Geflohenen finden keinen Platz in den ohnehin überfüllten Notun­ter­künften im Norden, der harsche Winter macht die Situation für die vielen Menschen ohne Obdach untragbar.

Das DRK appelliert an alle Konflikt­par­teien, die wahllosen Angriffe auf Wohngebiete in Idlib und Aleppo sofort einzustellen. Die Zivil­be­völ­ke­rung und die zivile Infrastruktur sind zu achten, alle möglichen Vorsichts­maß­nahmen sind zu ergreifen, um Zivilisten nun zu schützen. Den Familien, die fliehen müssen, muss zudem die Möglichkeit gegeben werden, dies in völliger Sicherheit zu tun. Des Weiteren muss den Helferinnen und Helfern vor Ort sicherer Zugang zu den Opfern der Gewalt gewährt werden. Medizinisches Personal, Ambulanzen und Krankenhäuser müssen explizit von allen Parteien verschont werden.

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