Collage: stillende Mutter und Mutter mit zwei Kindern

Ernährungssicherheit: Notstand am Horn von Afrika

Die Folgen des Klimawandels treffen Somalia und Äthiopien besonders hart. Regelmäßig müssen die Menschen dort Naturkatastrophen bewältigen. Ihnen bleibt keine Zeit, sich davon zu erholen. Das DRK leistet gemeinsam mit seinen lokalen Schwestergesellschaften Nothilfe.

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Verheerende Dürre

Beim Blick in den strahlend blauen ostafrikanischen Himmel werden die Mienen der Menschen düster. Mit Regen können sie nicht rechnen. Mal wieder. In Somalia, Äthiopien und anderen Ländern am Horn von Afrika hat sich eine der schwersten Dürren der letzten vierzig Jahre ausgebreitet. In manchen Gegenden sind vier Regenzeiten hintereinander ausgeblieben. Die Folgen sind katastrophal: Wasserquellen sind versiegt und Flüsse ausgetrocknet. Die Felder liegen brach, gleichzeitig steigen die Preise für Lebensmittel.

„Auch die letzte Regenzeit war wieder unterdurchschnittlich. Und es ist keine Besserung in Sicht,“ bedauert Marieke Krull, DRK-Länderreferentin für Ostafrika. „Die Ernten liegen bis zu 70 Prozent unter dem Durchschnitt. Für die Viehhaltung ist kaum Futter übrig. Die unterernährten Tiere geben nicht mehr genug Milch. Das verstärkt die Nahrungsmittelunsicherheit.“

Verdurstete Ziegen

Ohne den Regen müssen viele Tiere sogar verdursten. Oder sie verhungern, weil sie auf den ausgedörrten Böden keine Nahrung mehr finden. Auch Norias Ziegenherde wird immer kleiner: „Es ist überall so trocken. Nun kann ich nicht mehr weiterziehen, weil meine Ziegen zu schwach sind.“ Die wenige Milch, die ihre überlebenden Tiere noch geben, verteilt Noria an ihre Enkelkinder. Denn Kinder leiden besonders stark unter der Mangel- und Unterernährung.

„In dieser Situation wirkt sich die Ukraine-Krise besonders tragisch aus. 90 Prozent der Weizenimporte nach Äthiopien und Somalia stammen aus der Ukraine oder Russland. Genauso die Düngemittel“, berichtet Marieke Krull besorgt. „Gleichzeitig sind die Preise für Kraftstoffe gestiegen. Oft ist kein Benzin verfügbar und wenn doch, dann ist es so teuer, dass Fahrzeuge nicht betankt werden können. So kommen in manchen Gegenden kaum Lieferungen an. In Äthiopien kommt erschwerend hinzu, dass der bewaffnete Konflikt im Land viele Menschen aus ihrer Heimatregion vertrieben und gleichzeitig die Inflation in die Höhe getrieben hat.“

Sofortiger Hilfsbedarf

Der Hilfsbedarf ist groß und breit gefächert. In erster Linie ist die Versorgung mit Nahrung und Trinkwasser entscheidend. Das schützt auch die Gesundheit der Menschen. Denn Mangelernährung und verschmutztes Wasser führen immer wieder zur Ausbreitung von Krankheiten. Um den betroffenen Familien zu helfen, haben unsere Schwestergesellschaften – der Somalische Rote Halbmond und das Äthiopische Rote Kreuz – Haushalte identifiziert, die besonders dringend auf Hilfe angewiesen sind. Darunter sind Schwangere, stillende oder alleinerziehende Mütter sowie Menschen mit chronischen Erkrankungen und Behinderungen. Sie erhalten Bargeldhilfen, über deren Verwendung sie selbst entscheiden.

„Bargeldverteilungen ermöglichen eine schnelle und flexible Reaktion auf die aktuelle Notlage. So können die Familien die Dinge erwerben, die sie am dringendsten benötigen. Damit stärken sie ihre eigene Situation und die lokalen Märkte. Denn die funktionieren gegenwärtig trotz aller Einschränkungen noch. Neben Nahrungsmitteln können sie von dem Geld auch Trinkwasser kaufen“, verdeutlicht Marieke Krull.

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Wir bleiben vor Ort

Nach Beendigung der Sofortmaßnahmen werden wir gemeinsam mit unseren lokalen Schwestergesellschaften mit weiteren Projekten die Wasserversorgung und die Hygienemöglichkeiten sowie die Katastrophenvorsorge ausbauen. Dies ermöglicht vielen Menschen am Horn von Afrika, sich zukünftig in Notlagen eigenständig zu schützen und zu versorgen.

An die Zukunft denken

Genauso wichtig wie die kurzfristige Nothilfe ist langfristige, vorausschauende Vorsorge. Damit sich die Menschen in Madagaskar zukünftig aus eigener Kraft besser schützen können, arbeitet das MRK zusammen mit Komitees aus den Projektgemeinden Notfallpläne für zukünftige Katastrophen aus und veranstaltet Trainings, in denen die praktische Umsetzung regelmäßig geübt wird.

Zusätzliche Schulungen in den Bereichen Hygiene und Landwirtschaft machen die Gemeinden noch widerstandsfähiger gegenüber Wetterextremen und lassen sie Krisen besser bewältigen. Das erworbene Wissen bleibt dauerhaft erhalten, denn die Geschulten tragen es an andere Bewohnerinnen und Bewohner weiter.

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„Wir müssen die Versorgung der Menschen mit dem Notwendigsten auch weiterhin sicherstellen, damit die Betroffenen ihr Leben aufbauen können.“ – Florian Neubauer, DRK-Referent für das südliche Afrika

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