DRK, Rettungsdienst, Altenpflegerin, Essen

Stark durch die Krise

Der DRK-Betreu­ungs­dienst mit seinen frei­wil­ligen Helfe­rinnen und Helfern ist Teil eines wirksamen Schutz­sys­tems für die Bevöl­ke­rung

Oft sind es wenige Stunden, manchmal nur Minuten: Immer wieder werden Menschen innerhalb kürzester Zeit von Katastrophen, Scha­dens­er­eig­nissen und Unglücksfällen heimgesucht: mit einem Schlag verlieren sie ihr Leben, werden verletzt oder stehen vor den Trümmern ihrer Exis­tenz­grund­lagen.

Man sieht den Rücken einer Helferin vom DRK mit dem DRK-Logo auf dem T-Shirt und eine ältere Dame die lächeltinsaetze, Flut, Überschwemmung, Naturkatastrophe, Katastrophe, Überflutung, Evakuierung, Versorgung, Flutkatastrophe
Hochwas­ser­ka­ta­strophe im Juni 2013: Evakuierte Bewohner aus Havelberg, Sachsen-Anhalt, wurden in einer Sporthalle untergebracht und erhalten durch das DRK eine warme Mahlzeit. Foto: Fredrik Barkenhammar / DRK

Hochwasser hat im Jahr 2013 nach langem Regen ganze Landstriche in Süd-, Ost- und Nord­deutsch­land unter Fluten gesetzt. 2015 hat die große Anzahl geflüchteter Menschen ganz Deutschland vor eine immense humanitäre Heraus­for­de­rung gestellt.

2021 entstand durch katastrophale Überflutungen in Teilen Deutschlands eine extreme Notsituation. Die ehrenamtlichen Helfer im DRK-Betreu­ungs­dienst sind wichtige und aktive Player des Zivil- und Kata­stro­phen­schutzes in Deutschland.

In einem funktionalen Netzwerk mit Rettungs-, Sanitäts- und Sicher­heits­diensten stehen sie rund um die Uhr bereit, um in Not geratene Menschen zu versorgen. In kürzester Zeit können die DRK-Helfer bis zu 500 Menschen mit Nahrungs­mit­teln und Notun­ter­künften versorgen, bei Bedarf eine psychosoziale Betreuung anbieten und kleinere medizinische Probleme beheben.

Ehrenamt als tragender Pfeiler

Damit ist der Betreu­ungs­dienst ein tragender Pfeiler innerhalb eines verlässlichen und erfolgreichen Bevöl­ke­rungs­schutzes in Deutschland. Das belegen auch die Ergebnisse des vom Bundes­mi­nis­te­rium für Bildung und Forschung finanzierten Forschungs­pro­jekts INVOLVE (www.involve-project.com), an dem das DRK beteiligt ist. (*Erste Ergebnisse des Projekts: Schriftenreihe Band 4 - Stärkung von Resilienz durch den Betreu­ungs­dienst – Teil 1; 2017 Deutsches Rotes Kreuz e. V., Berlin)

Demnach fußt die Wider­stands­kraft und Selbst­hil­fe­fä­hig­keit bei Krisen in Deutschland maßgeblich auf dem Engagement der freiwilligen Helfer und der guten Zusammenarbeit sowohl untereinander als auch mit den Betroffenen und Akteuren aus anderen Bereichen, etwa mit kommunalen Stellen und der Feuerwehr.

„Jeder hat mit angepackt“

500 bis 2.000 Mahlzeiten am Tag hat Jens Hollmann mit dem Team des DRK-Betreu­ungs­dienstes der Bezirksreserve Detmold beim Hoch­was­ser­ein­satz 2013 in Schönebeck an der Elbe an die Einsatzkräfte vor Ort ausgeteilt. 20 Jahre ist er schon im DRK ehrenamtlich engagiert als Notfall­seel­sorger, Sanitäts- und Krisen­in­ter­ven­ti­ons­helfer. „In einer leer geräumten Fabrikhalle haben wir eine Küche aufgebaut. Die spontane Mithilfe und Dankbarkeit aus der Bevölkerung waren ein tolles Erfolgs­er­lebnis“, erinnert er sich. In der Flücht­lings­krise hat er schon 2013 mit seinem Team eine Erst­auf­nah­me­stelle eingerichtet. „Jeder hat mit angepackt. Zusammen mit den Flüchtlingen haben wir 150 Metallbetten aufgebaut“, berichtet er.

Programm für Inte­gra­tion

„Man muss das erlebt haben. Es ist eine unbe­schreib­liche Kraft, im Ernstfall helfen zu können und die Dankbarkeit zu spüren“, erzählt Tim-Alexander Thiel, der mit seiner Frau zusammen 2015 und 2016 für das DRK im Kreisverband Nienburg in der Flücht­lings­hilfe aktiv war. Er sei mit der Aufgabe, dem Einsatz in der humanitären Katastrophe, gewachsen.

Nach der Soforthilfe für die überwiegend syrischen Flüchtlinge hat der Betreu­ungs­dienst ein breites Inte­gra­ti­ons­pro­gramm gestartet: „Wir haben in einer festen Notunterkunft Deutsch­un­ter­richt angeboten, Sport­ver­an­stal­tungen für Kinder und Jugendliche organisiert und in Zusammenarbeit mit der Flücht­lings­hilfe Nienburg Spen­den­ak­ti­onen durchgeführt“. Der Zusammenhalt sei groß gewesen. Auch Privatpersonen hätten zum Beispiel bei der Essensausgabe geholfen. Eine längerfristige Verbindung haben die Thiels mit der Übernahme einer Patenschaft zu einem syrischen Ehepaar gehalten, das nun beruflich Fuß fasst und vier Kilometer entfernt in einer eigenen Wohnung lebt.

DRK Wasserwacht, DRK-Journalistencamp Xanten

Bevöl­ke­rungs­schutz und Rettung

Das DRK ist in den Bereichen Bevöl­ke­rungs­schutz, Rettungsdienst, Betreu­ungs­dienst, psychosoziale Notfall­ver­sor­gung, Bereitschaften, Rettungs­hun­de­ar­beit aktiv. Auch die Berg- und Wasserwacht sind im Dienste Ihrer Sicherheit im Einsatz.

Was mir an der Arbeit im Betreu­ungs­dienst gefällt

Pawel Balster ist Leiter einer DRK-Einsatzeinheit im Kreisverband Coesfeld. Er hat eine multifunktionale Fachausbildung und ist in den Bereichen Betreuungsdienst, Rettungs- und Sanitätsdienst, Logistik und Technik engagiert. Beim Hochwasser 2013 in Schollene, Kreis Stendal, hat er im Rahmen des Betreuungsdienstes mit seiner Einheit die nötige Infrastruktur zur Versorgung der Betroffenen aufgebaut. An der Arbeit im Betreuungsdienst gefällt ihm zum einen die Herausforderung, viele verschiedene, auch unvorhersehbare Aufgaben gleichzeitig bewältigen zu müssen, und zum anderen die Kooperation mit anderen Organisationen vor Ort.
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