Helfer blickt auf Überschwemmungsgebiet nach Tsunami

Tsunamis und Hurrikans

Tsunamis und tropische Wirbelstürme wie Hurrikans sind Naturgewalten, die Zerstörung in weiträumigen Gebieten hinterlassen können.

Küstenregionen Asiens sind besonders gefährdet für beide Arten von Katastrophen. Obwohl die größten Tsunamis bisher hauptsächlich in Alaska auftraten, sind in Japan mit Abstand die meisten Menschen der Gefahr eines Tsunami ausgesetzt.

Die meisten Menschenopfer forderte der Tsunami 2004 in Thailand.  Zu den verheerendsten Wirbelstürmen zählen darüber hinaus der Zyklon Nargis 2008 und der tropische Zyklon 1991 in Bangladesch.

Wie unterscheiden sich Tsunamis, Hurrikans, Taifuns und Tornados?

Verwüstungen nach dem Tsunami

Tsunamis

Bei Tsunamis handelt es sich einfach ausgedrückt um eine extrem hohe Welle, die sich nach einer Erschütterung im Meer ab dem flachen Wasser in Landnähe auftürmt. Auch wenn der Auslöser bereits auf dem offenen Ozean große Wassermassen in Bewegung bringt, entstehen erst kurz vor der Küste riesige Wellen.

Verursacht werden diese Schwingungen meist durch Erdbeben. Es wurden aber auch schon Tsunamis durch einen Erdrutsch, Meteoriteneinschläge und Vulkanausbrüche ausgelöst.

Tropische Wirbelstürme: Hurrikans, Taifune, Tornados

Hurrikans, Taifuns, Tornados und Zyklone lassen sich unter dem Begriff tropische Wirbelstürme zusammenfassen und haben mindestens eine Windgeschwindigkeit von 118 km/h. Je nach Entstehungsort und Form werden sie als Hurrikans, Taifuns, Tornados oder Zyklone bezeichnet.

  • Hurrikans: entsteht auf dem Meer rundum Mittelamerika
  • Taifune: entsteht auf dem Meer in Ost- und Südostasien oder Nordwest-Pazifik
  • Tornados: entsteht auf dem Land, kleinräumiger, aber oft auch schneller als tropische Wirbelstürme
  • Zyklone: entsteht auf dem Meer vor Indien, Thailand, Indonesien, Australien und dem westlichen Südamerika
Trümmer zwischen Palmen nach dem Wirbelsturm

Wirbelstürme wie Hurrikans, Taifune und Zyklone entstehen, wenn sich das Meerwasser an der Oberfläche auf mindestens 27 Grad erhitzt hat und die feuchtwarme Luft in die kühlere Luftschicht der Atmosphäre aufsteigt. Dort kühlt die Luft herunter, kondensiert und fällt ab. Herrscht kein ausreichend starker Wind, werden die Luftmassen durch die Erdrotation zu einem Wirbel geformt. Es entsteht ein starker vertikaler Sog und das typische Auge eines Wirbelsturms bildet sich. 

Tornados entstehen ebenso, bilden sich jedoch durch feuchtwarme Luft, die von Landmassen aus aufsteigt.

Welchen Einfluss hat der Klimawandel?

Durch das Ausstoßen von Emissionen bildet sich in der Atmosphäre eine Schicht, die die Sonnenenergie zwar eindringen lässt, die Wärme darunter jedoch hält. So erwärmt sich das globale Klima. Der Großteil der Wärme wird von den Ozeanen aufgenommen, was zur Verdunstung großer Wassermassen führt. Damit steigt auch die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung von Wirbelstürmen.

Es ist nicht eindeutig geklärt, welchen Einfluss der Klimawandel tatsächlich auf die Zunahme von Hurrikans hat. Verschiedenen Untersuchungen zufolge wird davon ausgegangen, dass die Klimaerwärmung einen Einfluss von circa 40% auf Wirbelsturmaktivitäten hat. 

Klimaschutz: Einfluss des Klimawandels auf Hurrikans

Die Rolle des Klimawandels bei der Entstehung von Wirbelstürmen kann unter anderem deshalb nicht eindeutig benannt werden, weil nicht allein die erhöhte Oberflächentemperatur der Ozeane einen Hurrikan auslöst. Hinzu kommt, dass in den letzten über 100 Jahren Schwankungen in der Oberflächentemperatur gemessen wurden, deren Grund bisher nicht eindeutig erforscht ist. Zusätzlich gibt es Schwankungen und Ungenauigkeiten bei der Zählung von Wirbelstürmen.

Welche Folgen haben Tsunamis und Hurrikans?

Treffen Wirbelstürme auf Land, hinterlassen sie in der Regel Todesopfer und Sachschäden in Milliardenhöhe. Betroffene Gebiete werden häufig überschwemmt und sind teilweise für einige Zeit unbewohnbar. Gleiches gilt für Regionen, die von einem Tsunami getroffen werden. Diese Ereignisse führen zur Zerstörung von Infrastruktur und stellen damit die Bevölkerung und Regierung vor große logistische Aufgaben:

  • Sicherstellung von sicheren Hygienebedingungen und Bereitstellung von sauberem (Trink-)Wasser
  • Versorgung der Region mit Lebensmitteln und Hilfsgüter trotz zerstörter Straßen und Schienen
  • Bereitstellung von Notunterkünften und Aufbau neuer Unterkünfte
  • Wiederaufbau des Stromnetzes

Insbesondere in ärmeren Regionen ist die Bevölkerung oft nicht in der Lage, sich auf solche Katastrophen ausreichend vorzubereiten oder sich aus eigener Kraft aus der Katastrophensituation zu befreien. Landwirte verlieren ihre Tiere und damit ihre Lebensgrundlage, Ernten werden zerstört. Wird eine Region durch Meerwasser überschwemmt, hinterlässt dies versalzene Böden und Brunnen. Alle physischen Schäden führen letztlich auch zu psychischen Problemen. Die begrenzten finanziellen Mittel werden in den Wiederaufbau gesteckt, sodass kaum eine Chance auf Weiterentwicklung für solche Regionen besteht. Häufig brechen zusätzlich bisherige Einnahmen durch ausbleibenden Tourismus weg.

Welche Gebiete sind gefährdet?

Die meisten Tsunamis werden durch das Zusammenstoßen der Pazifischen Platte mit den umliegenden Erdplatten verursacht. Dadurch sind vor allem der Westen Amerikas und Inseln im Westen Asiens betroffen. Der Bereich wird auch als Pazifischer Feuerring bezeichnet. Ein besonderes Risikogebiet stellen Thailand, Indonesien und Japan dar.

Für tropische Wirbelstürme besonders gefährdet sind die Philippinen, Taiwan, Chinas Südostküste und der Süden Japans. Hier werden sie Taifune genannt.

Tornados treten vor allem in den USA zwischen Louisiana und Iowa sowie zwischen Virginia und Colorado auf. Hurrikans ziehen meist vom Nordatlantik über die karibischen Inseln, Florida entlang der Ostküste der USA. Hurrikans, die im Golf von Mexiko entstehen, treffen in der Regel in Mexiko, Texas oder Louisiana auf Land. 

Bangladesch und die Westküste Indiens wurden bereits mehrfach von Zyklonen verwüstet.

Luftbild von Indonesiens Küste: Erdbeben löst Tsunami aus
8. Oktober 2018 auf der Insel Sulawesi, Indonesien: Zerstörungen durch Erdbeben und Tsunami
Foto: Benjamin Suomela/Finnisches Rotes Kreuz

Welche Schutzmaßnahmen können getroffen werden?

Zur wichtigsten Schutzmaßnahme zählt der Aufbau einer umfassenden Katastrophenvorsorge. Dazu zählt, dass

  • Gefahren von der Regierung und der Bevölkerung vorab richtig eingeschätzt werden (können),
  • Maßnahmen ergriffen werden, um das Ausmaß der Katastrophe so weit wie möglich zu verringern,
  • Vorbereitungen für den Katastrophenfall getroffen werden, z.B. durch Anlegen von Notfallreserven.
Katastrophenvorsorge in Bangladesch
bangladeschische Männer und Frauen an Tischen in Schulungsraum

Katastrophenvorsorge sollte auf vielen verschiedenen Ebenen umgesetzt werden, um den bestmöglichen Effekt erzielen zu können:

  • Bildung, Aufklärung & Ausbildung
  • Erarbeitung von Notfallplänen
  • Aufbau oder Ausbau der Infrastruktur und eines Kommunikationsnetzwerks
  • Aufbau von stabileren Unterkünften oder Schutzmauern in Häfen
  • Stärkung des Gesundheitssystems
  • Sicherstellung von Nahrung und sauberem Wasser

Unmittelbar vor einem Tsunami ist die wichtigste Schutzmaßnahme die Evakuierung. In gefährdeten Gebieten sind Evakuierungsrouten meist ausgeschildert. Sie führen zu höher gelegenen Bereichen wie Bergen bzw. zu Bereichen, die von der Küste weiter entfernt sind.

Um sich vor einem Wirbelsturm in Sicherheit zu bringen, sollten Schutzkeller oder besonders stabile Gebäude, vorzugsweise mit Verankerungen im Boden, Fensterläden und Sicherheitsglas aufgesucht werden.

Spenden für Krisengebiete

Spenden für schnelle Hilfe und Vorsorge in Risikogebieten

Im Falle eines Tsunami oder Hurrikans sind Spenden und schnelle Hilfe entscheidend.

Jede kleine Spende kann helfen, in der Krise grundlegende Hilfe zu leisten. Helfen Sie mit!

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Tsunamis und Hurrikans: Hilfe des DRK in gefährdeten Gebieten

Neben Soforthilfemaßnahmen im Katastrophenfall werden viele Risikogebiete durch verschiedene Maßnahmen auf Wirbelstürme oder Überschwemmungen vorbereitet. Das DRK unterstützt sowohl mit Hilfsgütern als auch bei der Ausbildung und dem Aufbau von starken Strukturen.

Wie wir helfen

Flüchtlingskind aus Rakhine wäscht sich die Hände

Mehr als eine Million Menschen aus Rakhine, Myanmar, leben nach der großen Fluchtbewegung 2017/18 in beengten Camps in der Region Cox´s Bazar. Das DRK verbessert mit Projekten zu Wasser und Hygiene, sicheren Unterkünften und Katastrophenvorsorge die Lebenssituation der Geflüchteten.

Foto: Rotkreuzlerin auf Versammlung in einem togolesischen Dorf

Durch den Klimawandel haben Wetterextreme in Togo deutlich zugenommen, was besonders die Existenz und Ernährungssicherheit benachteiligter Bevölkerungsgruppen gefährdet. Das DRK unterstützt ca. 20.000 Gemeindemitglieder mit Maßnahmen zur Verbesserung des Katastrophenmanagements und Anpassung an den Klimawandel.

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Nothilfe - DRK im Einsatz

In Krisensituationen zählt jede Minute – deshalb funktioniert die Not- und Katastrophenhilfe des DRK auch wie ein Uhrwerk.

Katastrophenvorsorge in Bangladesch

Mit Projekten zur Katastrophenvorsorge setzt sich das DRK für eine Verbesserung der Widerstandsfähigkeit betroffener Bevölkerungsgruppen in Katastrophengebieten ein.

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