PsychoKat

Bewältigung psychosozialer Lagen in Krisen und Katastrophen
Frau legt Arm auf Schulter eines weinenden Mannes

Das Forschungsprojekt „Bewältigung Psychosozialer Lagen in Krisen und Katastrophen (PsychoKat)“ befasste sich mit den psychosozialen Folgen von Krisen und Katastrophen. Im Fokus standen die Erarbeitung eines langfristigen psychosozialen Lagebildes der Gesellschaft, die Analyse von Hilfesuchverhalten sowie die Stärkung der psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) in Hilfsorganisationen.

 

Inhalte des Projekts PsychoKat

2 Frauen in PSNV-Westen an Flussufer
Einsatz des DRK bei der Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz: Helferinnen der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) im Ahrtal, am Ufer der Ahr - 28.07.2021

Die psychosoziale Belastung infolge der Corona-Pandemie sowie der Hochwasserkatastrophe 2021 war für viele Menschen enorm. Systematisierte Einsatzinformationen aus der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) lagen hierzu jedoch kaum vor. Um diese Lücke zu schließen, erarbeitete das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt PsychoKat ein umfassendes psychosoziales Lagebild.

Das Projekt gibt einen Überblick über den psychosozialen Zustand der Bevölkerung sowie über bestehende psychosoziale Unterstützungs- und Versorgungsangebote, wobei deren Erreichbarkeit für (besonders) betroffene Menschen im Fokus stand. Das psychosoziale Lagebild umfasst sowohl die Form und das Ausmaß psychosozialer Belastungen als auch das Hilfesuchverhalten der Bevölkerung in Bezug auf psychosoziale Unterstützungsangebote. Alle erhobenen Inhalte wurden multifunktional recherchiert und visuell aufbereitet. Darüber hinaus untersuchte das Projekt die PSNV in Hilfsorganisationen, wobei der Ablauf und die Evaluation von PSNV-Einsätzen innerhalb des DRK eingehend betrachtet wurden.

Das DRK konzentrierte sich im Rahmen des Projekts auf die eigenen PSNV-Gliederungen und deren Einsatzerfahrungen. Dabei wurde die PSNV-Expertise aus dem DRK-Gesamtverband zusammengeführt.

Zudem entwickelte und testete das DRK einheitliche, pilothafte PSNV-Einsatzprotokolle, um die Qualitätssicherung von PSNV-Einsätzen zu gewährleisten. Mit einem standardisierten Protokoll für PSNV-B-Einsätze steht nun ein praxisnahes Instrument zur Verfügung, das eine strukturierte Dokumentation und nachhaltige Auswertung von PSNV-Einsätzen ermöglicht.

Projekt-Steckbrief

PsychoKat

Laufzeit: 01/2022 - 04/2025

Projektpartner: Technische Universität Braunschweig, Bereich: Psychologie soziotechnischer Systeme; Fraunhofer Institut für Offene Kommunikationssysteme (FOKUS), Geschäftsbereich ESPRI

Assoziierte Partner: Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-Institut (EMI); Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK)

Mittelgeber: Bundesministerium für Bildung und Forschung, Programm: Forschung für die zivile Sicherheit

 

Projektumriss

www.psychokat.sicherheit-forschung.de

Bezug zu Handlungsnotwendigkeiten

PsychoKat nimmt Bezug auf die vom DRK identifizierten Handlungsnotwendigkeiten „Optimale Koordinierung und Einsatz von Personalressourcen", „Stärkung der Selbsthilfefähigkeit der Bevölkerung”, „Betreuungsdienst der Zukunft”, „Vulnerable Gruppen in Krisen und Katastrophen”, „Sozialräumliche Vernetzung vor Ort”.

DRKler legt Arm um Person

Psychosoziale Notfallversorgung

Was leistet die Psychosoziale Notfallversorgung im DRK und wie wichtig ist Standardisierung im gesundheitlichen Bevölkerungsschutz?

Veröffentlichungen

Titelseite der Publikation

Psychosoziale Notfallversorgung – Gemeinsam stark in Krisenzeiten

Publikation der DRK-Sicherheitsforschung

Die Publikation "Psychosoziale Notfallversorgung – Gemeinsam stark in Krisenzeiten" bietet eine umfassende Analyse der psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) im Deutschen Roten Kreuz (DRK) und präsentiert neben einer Bestandsaufnahme ein standardisiertes Einsatzprotokoll zur Qualitätssicherung. Die Forschungsergebnisse zeigen eine bemerkenswerte PSNV-Infrastruktur innerhalb des DRK, die jedoch in der öffentlichen Wahrnehmung kaum präsent ist und von erheblicher Heterogenität in der Dokumentationspraxis geprägt ist.

Mit der Einführung eines wissenschaftlich fundierten und praxiserprobten Einsatzprotokolls schafft die Publikation erstmals eine Grundlage für evidenzbasierte Qualitätssicherung und kontinuierliche Weiterentwicklung der psychosozialen Versorgung in Krisensituationen.

DRKler schreibt auf Schreibunterlage/Schreibbrett

Standardisierung von PSNV-Einsatzprotokollen im DRK

Fachbeitrag – Schriftenreihe Sicherheit

Wissen ist ein entscheidender Faktor für die kontinuierliche Weiterentwicklung der psychosozialen Notfallversorgung. Gleichzeitig erschweren föderale Strukturen häufig eine einheitliche Erfassung und Auswertung von Einsatzdaten.

Der Fachbeitrag „Standardisierung von PSNV-Einsatzprotokollen im Deutschen Roten Kreuz: Ein Beitrag zur systematischen Wissensgenerierung in föderalen Organisationen“ zeigt, wie durch die Einführung eines einheitlichen Einsatzprotokolls systematisch Einsatzinformationen erfasst und für die wissenschaftliche Analyse nutzbar gemacht werden. Der Beitrag beschreibt, wie der Mangel an vergleichbaren Einsatzdaten die Erkenntnisgewinnung in der PSNV erschwert und wie standardisierte Dokumentationsprozesse helfen, Muster und Bedarfe im Einsatzgeschehen besser zu erkennen.

Weitere Veröffentlichungen zum Downloaden

Titelseite des Einsatzprotokolls

Entwickelt im Forschungsprojekt PsychoKat, ermöglicht das standardisierte Einsatzprotokoll eine einheitliche Dokumentation, vereinfacht die Einsatznachbereitung und schafft eine verlässliche Datengrundlage für wissenschaftliche Analysen und die Weiterentwicklung der PSNV-Praxis im DRK.

Titelseite des Einsatzprotokolls ohne Logo

Das standardisierte Einsatzprotokoll erfasst einsatztechnische Grunddaten, Betreuungsinformationen und Indikationsangaben sowie Daten zum Einsatzabschluss. Auf Seite 1 können Sie ihr eigenes Logo einfügen.

Titelseite der Anleitung

Kurzanleitung für die Nutzung des Einsatzprotokolls PSNV-B

Ehemaliges Projektteam

Das Forschungsprojekt wurde zum 30.04.2025 abgeschlossen. Für Anfragen spezifisch zu PsychoKat schreiben Sie Ihr Anliegen gerne an psychokat(at)drk(dot)de.

Portrait einer Mitarbeiterin

Sarah Horváth

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Team Forschung

Portrait einer Mitarbeiterin

Sina Giesemann

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Team Forschung

Paula Sophie Günther

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Team Forschung

Imanuel Aurich

Studentischer Mitarbeiter

Team Forschung

Verwandte Themen und Projekte

RESIK

Das Forschungsprojekt RESIK zielt auf die Zusammenarbeit von Katastrophenschutz- und Krankenhausstrukturen ab und nimmt damit die zum Teil hochvulnerable Gruppe der Patientinnen und Patienten in den Blick.

Das Forschungsteam erarbeitet Pilot-Konzepte und Bildungsmaterialien, die auf eine enge Zusammenarbeit von Katastrophenschutz und ambulanten Pflege-Strukturen für eine bedarfsgerechte Unterstützung zu Hause gepflegter Menschen in Krisenereignissen zielen.

Newsletter

Möchten Sie regelmäßig über die Arbeit des Deutschen Roten Kreuzes informiert werden? Dann melden Sie sich gern für unseren Newsletter an!

RESIK

Das Forschungsprojekt RESIK zielt auf die Zusammenarbeit von Katastrophenschutz- und Krankenhausstrukturen ab und nimmt damit die zum Teil hochvulnerable Gruppe der Patientinnen und Patienten in den Blick.

Das Forschungsteam erarbeitet Pilot-Konzepte und Bildungsmaterialien, die auf eine enge Zusammenarbeit von Katastrophenschutz und ambulanten Pflege-Strukturen für eine bedarfsgerechte Unterstützung zu Hause gepflegter Menschen in Krisenereignissen zielen.

Newsletter

Möchten Sie regelmäßig über die Arbeit des Deutschen Roten Kreuzes informiert werden? Dann melden Sie sich gern für unseren Newsletter an!

Unterstützen Sie jetzt ein Hilfsprojekt mit Ihrer Spende