LUISE-Prozess: Aus Lernen handeln

Bereit, wenn es drauf ankommt.
Der LUISE-Prozess des Deutschen Roten Kreuzes.
(© Mueller)
PSNV-Einsatzkräfte im Ahrtal 2021. (©Mueller)

Prinzipiell können Menschen sehr wohl aus Katastrophen lernen. Aber das Ahrtal zeigt […], dass das kein Selbstläufer ist. Man braucht dafür Menschen, die das Momentum nutzen, […] und die das Know-how haben, Dinge auch wirklich zu ändern.

Friederike Otto, Klimatologin und Physikerin

Der LUISE-Prozess (Lern- und Umsetzungsprozess zur Implementierung strukturierte Einsatzfähigkeit) des Deutschen Roten Kreuzes setzt genau hier an: Er übersetzt Erkenntnisse aus vergangenen Einsätzen, wie dem Hochwasser 2021, in konkrete Maßnahmen, um die Einsatzfähigkeit des DRK weiter zu stärken. LUISE steht für Lern- und Umsetzungsprozess zur Implementierung strukturierter Einsatzfähigkeit und ist inspiriert von Luise von Baden, einer Pionierin der Roten-Kreuz-Bewegung. Der Name unterstreicht den ganzheitlichen Ansatz: Ein gesamtverbandliches Krisenmanagement, das vorausschauend, koordiniert und wirksam ist, ob bei Naturkatastrophen, technischen Großschadenslagen, Pandemien oder im Zivilschutz.

Im Mittelpunkt steht die Modernisierung des Komplexen Hilfeleistungssystems (KHS). Statt auf Pläne allein setzt das DRK auf ein flexibles Netzwerk aus Fähigkeiten, das Menschen, Wissen und Abläufe verbindet. Ziel ist es, durch gute Vorbereitung, abgestimmte Strukturen und enge Kooperation im Ereignisfall schnell und effektiv handeln zu können.

Der LUISE-Prozess bindet alle Ebenen des DRK ein. Er ist offen, partizipativ und transparent. Mit regelmäßigen Austauschformaten und Beteiligungsmöglichkeiten gestalten wir diesen Prozess gemeinsam. Wir setzen dabei auf kluge Vorbereitung statt improvisierter Reaktion, auf Verbindung statt Alleingänge. 

Mit dem bis 2030 angesetzten Prozess schaffen wir somit ein noch moderneres, lernfähigeres und krisenfestes DRK.

Vision 2030. Bereit, wenn es drauf ankommt.

(©DRK/Behlen)

Starke Hilfe braucht starke Strukturen. Und genau die bauen wir – jetzt, entschlossen, gemeinsam. Im Zentrum steht ein neues Verständnis von Krisenmanagement im DRK – vorausschauend, koordiniert, wirksam. Dabei denken wir Krisen ganzheitlich: Naturkatastrophen wie Hochwasser oder Stürme, technische Großschadenslagen, Pandemien – und nicht zuletzt der klassische Zivilschutz im Spannungs- und Verteidigungsfall. Ein zentrales Element dabei ist das Komplexe Hilfeleistungssystem (KHS): kein statischer Notfallplan, sondern ein lebendiges, vernetztes Fähigkeitensystem. Bis 2030 schaffen wir ein System, das Menschen, Wissen und klare Abläufe verbindet - schnell, belastbar, verlässlich. Im Kleinen wie im Großen. Im Alltag wie in der Krise.

Wir setzen auf kluge Vorbereitung statt improvisierter Reaktion. Auf Verbindung statt Alleingänge. Denn wer in der Krise helfen will, muss selbst krisenfest sein. Starke Strukturen für starke Hilfe – das KHS macht sie möglich. Für die bestmögliche Hilfeleistung, die das DRK je hatte. Für Sicherheit, wenn alles andere ins Wanken gerät. Für eine Zukunft, in der wir nicht überrascht, sondern vorbereitet sind. Weil Helfen kein Zufall sein darf, sondern unsere Stärke.

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