DRK-Präsident Seiters auf Haiti: "Klimaopfer von Morgen brauchen heute Hilfe"

84/09 - Windschiefe Hütten mit feuchten Wänden, in denen metergroße Löcher klaffen, notdürftig mit Wellblech geflickt, dazwischen ein kleines Rotkreuz-Zelt als Notunterkunft – das Fischerdorf Anse-a-Veau im Westen Haitis ist ein elender Ort. Hier haben die Hurrikans im Sommer 2008 gewütet. Hilfe von außen kam erst nach 22 Tagen, da die einzige Straße von den Fluten weggerissen worden war.
Die wenig entwickelten Länder wie Haiti werden unter der Zunahme von Wetterextremen in Folge des Klimawandels besonders zu leiden haben. Daher fordert das Deutsche Rote Kreuz von der Klimakonferenz in Kopenhagen, dass mindestens zehn Prozent der Hilfsgelder für arme Länder in die Katastrophenvorsorge fließen sollen. Solche Projekte betreibt das DRK auf der Antilleninsel.

„Haiti steht auf dem Klima-Risiko-Index 2010 auf dem sechsten Platz. Die Menschen hier können nicht auf die Senkung der Treibhausgase warten. Sie brauchen jetzt Hilfe“, so Rotkreuz-Präsident Dr. Rudolf Seiters, der zurzeit Haiti bereist – in Begleitung des Rotkreuz-Botschafters Jan Hofer. Der Moderator und Chefsprecher der Tagesschau  fügt hinzu: „Da sich die  Katastrophen mit dem Treibhauseffekt künftig häufen, brauchen wir diese Projekte zur Selbsthilfe. Denn ein Euro, den wir in der Vorsorge einsetzen, erspart vier Euro, die die Hilfe nach der Katastrophe kostet – von dem unendlichen menschlichen Leid und den vielen Toten einmal abgesehen“.

In den Projekten des DRK und des Haitianischen Roten Kreuzes lernen die Menschen, welche Orte ihrer Gemeinde besonders gefährdet sind, wie sie von drohenden Gefahren erfahren können oder wo sie bei Hurrikanen, Erdrutschen und Überschwemmung Schutz finden können. Im Westen der Insel erfasst das Projekt, das die Bundesregierung finanziert, 140.000 Menschen. Haiti gehört zu den ärmsten und labilsten Staaten der Welt.

Für Interviews wenden Sie sich bitte an Pressesprecherin Svenja Koch - bis 10. Dezember erreichbar in Haiti unter 0049 162 200 20 29 (Zeitverschiebung deutsche Zeit minus 5 Std).

Die DRK-Position zum Klimagipfel in Kopenhagen finden Sie <media 6775>hier</media>.
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