Weil das Leben auf der Straße bei Minustemperaturen besonders gefährlich ist, fährt der DRK-Wärmebus von Anfang November bis Ende März täglich durch Berlin. Dieser Winter ist die zehnte Saison. Als Referatsleiterin für Wohlfahrt und Soziale Arbeit ist Heike Golletz vom Jubiläum hin- und hergerissen: „Es ist schön, dass wir seit so langer Zeit, Menschen in Not helfen können. Andererseits zeigt es, dass noch mehr getan werden muss: Ist man erst einmal wohnungslos, ist es ein schwerer Weg zurück ins gewohnte Leben.“
Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer bieten, wenn möglich, Menschen ohne Obdach an, sie zu einer Unterkunft zu fahren. Und sie verteilen Schlafsäcke, Iso-Matten, warme Kleidung und feste Schuhe. Außerdem nehmen sie sich die Zeit für ein Gespräch bei einer heißen Tasse Tee. Ihr Einsatz ist nicht selbstverständlich: „Das Projekt wird überwiegend aus Spendenmitteln etragen“, berichtet Heike Golletz.
In Magdeburg ist die Wohnungslosigkeit nicht so deutlich zu erkennen wie in Berlin, aber auch hier gibt es sie. In der DRK-Suppenküche finden die Menschen von Montag bis Freitag einen warmen Platz zum Frühstücken und ein warmes Mittagessen. Außerdem erhalten sie bei Bedarf auch Lebensmittelpakete. Genauso wichtig ist das offene Ohr der Ehrenamtlichen: „Wir sind Ansprechpartner für Fragen und Probleme. Oft können wir Hilfestellung und den Menschen etwas Halt im Leben geben“, berichtet Britta Goehring, die Leiterin der DRK-Geschäftsstelle.
Zunehmend besuchen auch Menschen die Suppenküche, deren Rente nicht ausreicht, um davon leben zu können. Sie sind, wie jeder, der bedürftig ist, herzlich willkommen. „Wir lassen niemanden allein.“ Das ist Frau Goehring besonders wichtig: „Wir weisen niemanden ab! Denn jeder braucht irgendwann einmal Hilfe.“