Foto: Kinder und ihre Erzieherin pusten den verbundenen Finger einer Puppe

Stabile Seitenlage

Sollte sich im Kindergarten „Regenbogenland“ in Finnentrop ein Notfall ereignen, können Vorschulkinder Erste Hilfe leisten. Im Projekt „Abenteuerland Helfen“ haben sie gelernt, was im Notfall zu tun ist.

Als Kindergärtnerin Heike Pohl plötzlich ihr Bewusstsein verliert, zögern die Mädchen und Jungen nicht. Geschickt bringen sie die Ohnmächtige in die stabile Seitenlage und wählen den Notruf. Nur wenige Momente später kommt der Ersthelfer angefahren. Die Freude der Kinder ist groß: „Jetzt ist der Olli da. Wir brauchen keine Angst mehr zu haben.“

Der Olli, das ist Heike Pohls Ehemann, DRK-Rettungssanitäter und Helfer vor Ort. In dieser Funktion kümmert sich Oliver Pohl im Notfall so lange um Verunglückte, bis der Notarzt eintrifft. Außerdem führt er zusammen mit seiner Frau Heike das „Abenteuerland Helfen“ durch. „Mit diesem Projekt sensibilisieren wir alle Vorschulkinder in unserem Kindergarten, wie sie anderen helfen können“, erläutert Heike Pohl. Sie ist gesund und munter aus ihrer Ohnmacht aufgewacht. Die war natürlich nur gespielt, denn es handelte sich um eine Übung. Trotzdem ist sie sehr zufrieden, wie besonnen die Kinder reagiert und Erste Hilfe geleistet haben.

Dafür haben alle etwa zwei Monate lang fast täglich geübt: Nun sind sie in der Lage, einen Notruf abzusetzen, kleine Wunden mit einem Pflaster zu verarzten oder bei größeren Verletzungen einen Verband anzulegen. Dabei geht das Projekt weit über Erste-Hilfe-Maßnahmen hinaus: „In Spielen entwickeln die Kinder ein Gespür, sich selbst, aber auch andere wertzuschätzen“, berichtet Heike Pohl.

Foto: Kinder und ihre Erzieherin pusten den verbundenen Finger einer Puppe
Früh übt sich: Im Kindergarten lernen Vorschüler, wie sie Erste Hilfe leisten.

Faszination Helfen

Neben den Übungen und Spielen haben die Kinder auch die Gelegenheit, einen Rettungswagen zu erkunden. Begeistert probieren sie die Liege aus und stöbern im Rettungsrucksack. Die ganz Mutigen setzen sogar einen Funkspruch ab.

Ein toller Nebeneffekt ist, dass alle Kinder jetzt ihren Ersthelfer persönlich kennen. „Es gibt ihnen Sicherheit zu wissen, wenn sie im Notfall die 112 anrufen, wen sie auch erwarten können. Außerdem erschrecken sie nicht, wenn der Sanitäter in voller Retter-Montur zu Hilfe eilt“, erklärt Heike Pohl.

Ein weiterer Höhepunkt ist die Fahrt im DRK-Bus in die Notaufnahme des örtlichen Krankenhauses. „Manchen Kindern ist bei den unbekannten Geräten etwas mulmig zumute. Aber trotzdem sind alle von der Atmosphäre fasziniert“, beschreibt Heike Pohl einen besonders aufregenden Tag im Leben der Nachwuchshelfer.

Prägende Erfahrungen

So manch ein Kind haben die beeindruckenden Erfahrungen im „Abenteuerland Helfen“ nicht mehr losgelassen. Und so finden sich unter den Mitgliedern im Jugendrotkreuz Heranwachsende, die ihre ersten Helfer-Schritte im Kindergarten „Regenbogenland“ gemacht haben. Aber auch alle anderen platzen vor Stolz, wenn sie zum Abschluss des Projektes ihre Teilnahmeurkunde und ihr eigenes Erste-Hilfe-Paket in den Händen halten. Ganz selbstbewusst schauen sie zu ihrem Helfer vor Ort herüber: „Der Olli weiß jetzt, was wir können.“

Ob für Fahrtkosten, Bilderbücher, Bastelutensilien oder Stifte – das „Abenteuerland Helfen“ profitiert wie viele unserer ehrenamtlich getragenen Projekte von Spenden mitfühlender Menschen.


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Abbildung: Titel des Soforthilfe-Reports 3/2019

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