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Raum für Unbeschwertheit

Kinder von Suchterkrankten verzweifeln häufig an der familiären Situation. Das Projekt „Rab²atz“ stärkt ihre emotionale Gesundheit.
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Bei Niklas* zu Hause gibt es oft Streit. Wenn sein Vater nach Hause kommt, verbringt er Stunden am Computer und kümmert sich nicht um die Familie. Auch das verdiente Geld verliert er beim Glücksspiel am Monitor. Der zwölfjährige Niklas ist einer von über drei Millionen Jungen und Mädchen, die ein suchtkrankes Elternteil haben. Für Kinder ist das fast immer eine schwere seelische Belastung: Wenn die Mutter zur Tablettenschachtel oder der Vater zur Flasche greift, fühlen sie sich alleingelassen. Sie stehen vor Problemen, die sie nicht allein bewältigen können. Und im Freundes- und Bekanntenkreis versuchen sie, das dunkle Familiengeheimnis zu verbergen. Sie werden zu unfreiwilligen Komplizen der Sucht.
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Das DRK bietet Kindern und Jugendlichen einen geschützten Raum
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Raus aus dem Schatten der elterlichen Sucht

„Kinder können nicht damit umgehen, wenn liebende Eltern plötzlich suchtbedingt emotionale Schwankungen zeigen. Sehr häufig suchen sie dann die Schuld bei sich und beginnen zu verzweifeln“, erläutert Thomas Schreiber, der Projektleiter von Rab²atz. Das Angebot des DRK-Kreisverbandes Zwickauer Land richtet sich explizit an Kinder von Suchtkranken. „Während Suchtkranke behandelt werden, bleiben ihre Kinder oft auf der Strecke.“ Seit zwei Jahren vermittelt das Jugendamt die Kinder an Rab²atz. Hier erhalten sie an drei Nachmittagen in der Woche einen Schutzraum. Sie können über ihre Probleme sprechen, sich beim Theaterspiel ausprobieren oder eines der vielfältigen Freizeitangebote wahrnehmen, um einfach wieder unbeschwert Kind zu sein. Ein tragender Baustein ist das Gruppenangebot „Trampolin“ – das mehrwöchige Modul ermöglicht den Kindern, sich mit der Sucht der Eltern pädagogisch, in Gruppenund Rollenspielen, bei Bedarf aber auch in Einzelgesprächen auseinanderzusetzen

Mehr Zuversicht und Selbstbewusstsein

Niklas ist von Anfang an bei Rab²atz dabei: „Er hat sich wahnsinnig toll entwickelt. Ihm ist bewusst geworden, dass er unschuldig an der Sucht seines Vaters ist, und kann sich davon abgrenzen“, zeigt sich die zweite Rab²atz-Gruppenleiterin Ellen Geißler begeistert. „Und er hat hier sein Theatertalent entdeckt. Zu erkennen, dass er richtig gut schauspielern kann, hat sein Selbstbewusstsein merklich gestärkt.“ *Name des Jungen redaktionell geändert.
Dieser Beitrag ist im SOFORTHILFE REPORT des DRK, Ausgabe August 2018, erschienen.

Über drei Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland haben mindestens ein suchtkrankes Elternteil. Wir lassen kein Kind alleine - jedes Kind hat das Recht auf ein chancenreiches Leben!

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