Interview mit Jette Joop zum Hörbuch "Geschichten aus Liebe zum Menschen"

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Jette Joop (Foto: DRK/ Joachim Baldauf)

Frau Joop, Sie sind als Schmuck-, Mode- und Produktdesignerin bekannt. Jetzt haben Sie auch Geschichten für ein Hörbuch eingesprochen. Wie kam es dazu?

Schon seit dem Jahr 2003 engagiere ich mich im Deutschen Roten Kreuz für die Belange der Kinder. Projekte wie „Netze knüpfen“ im Kampf gegen Malaria oder das Engagement für den Bau einer Schule, in der nun brasilianische Straßenkinder die Chance auf Wissen und damit die Chance auf eine bessere Zukunft erhalten, liegen mir sehr am Herzen. Als das DRK mich im Herbst vergangenen Jahres fragte, ob ich zwei Geschichten für das Hörbuch zum 150. Jubiläum des Roten Kreuzes einlesen würde, habe ich spontan ja gesagt. Schließlich steht auch hier der Gute Zweck im Vordergrund. <link internal-link>Weitere Informationen über das Hörbuch "Geschichten aus Liebe zum Menschen"

Haben Sie zum ersten Mal als Sprecherin gearbeitet? Wie war diese Arbeit für Sie? Was haben Sie erlebt?

Sprecherin für ein Hörbuch zu sein, war in der Tat das erste Mal für mich. In einem Tonstudio zu arbeiten, ist wirklich aufregend. Sie müssen die Geschichte im Herzen verstehen, um diese zu sprechen. Nur so erlebt der Hörer die Geschichte als lebendig und spannend. Wir hatten viel Spaß im Studio und auch das ist wichtig für das Ergebnis.

Das Hörbuch heißt „Aus Liebe zum Menschen“. Was kann man darunter verstehen? Was sind dies für Geschichten?

Es sind besondere Geschichten voller Gefühl und mit anspruchsvollem Hintergrund. Weisheitsgeschichten, die nachdenklich machen, manchmal mit einem kleinen „Augenzwinkern“, immer mit Raum für die individuelle Interpretation. Jeder kann sich mit seinen Erfahrungen, mit seinen Wünschen und Hoffnungen in den Geschichten wiederfinden. Das Rote Kreuz hat die CD mit dem Satz „Geschichten, die das Leben reicher machen“ beschrieben. Und das trifft es sehr gut. Die Teilnahme an diesem schönen Projekt hat mir sehr viel Freude gemacht.

Welche Geschichte des Hörbuchs hat Ihr Leben reicher gemacht?

Für mich persönlich war die Geschichte „Die Lektion des Künstlers“ von besonderer Bedeutung. Auch meine Kreationen werden tagtäglich von anderen beurteilt. Viele mögen mein Design, andere aber auch nicht. Die Geschichte besagt, dass man sein Bestes geben muss. Sein Herz und seine Seele in jedes seiner Werke legen sollte. Und dann gilt es, sein eigenes Urteil zu finden. Die Geschichte zeigt einem auf, dass wir alle schnell Kritik üben, auch wenn wir es kaum besser machen könnten. Künstler sind ständig auf der Suche nach dem Perfekten, dem Besten. Doch wer bestimmt, was perfekt ist? Wer legt die Spielregeln fest? Das kann jeder Mensch nur für sich selbst – und genau das vermittelt diese Geschichte.

Sie engagieren sich seit 2003 als Kinderbotschafterin für das DRK. Hat auch diese „Geschichte“ ihr Leben reicher gemacht? Wenn ja, in wie fern?

Natürlich. Die vielen Begegnungen mit Menschen und insbesondere Kindern, die unsere Hilfe benötigen. Das sind besondere Momente in meinem Leben. Die Geschichten und Schicksale der Kinder in Not berühren mich sehr. Als Kinderbotschafterin des DRK reise ich aber nie ohne Hoffnung im Gepäck. Mit meinem Engagement kann ich genau diesen Kindern helfen und dazu beitragen, dass sie Gesundheit, Bildung und andere für uns selbstverständliche Dinge erfahren. Und das macht diese Arbeit nicht nur sinnvoll, sondern auch äußerst befriedigend. Und darum werde ich weiterhin unermüdlich für eine bessere Zukunft der Kinder kämpfen.

Welches Märchen sollte nun endlich einmal wahr werden?

Ich wünsche allen Kindern auf dieser Erde ihre ganz persönlichen Sterntaler-Momente. Genug zu essen und zu trinken, eine ausreichende Gesundheitsversorgung und Bildung. Das wäre der Schlüssel zu mehr Frieden und Glück für die Kinder dieser Welt. Quelle: rotkreuzmagazin (Ausgabe 4/2012)
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