· Berlin · 04/2024

Ein Jahr nach Erdbeben in Syrien und der Türkei: DRK - Lokale, bedarfsorientierte Hilfe wichtiger denn je 

Helferin aus Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung umarmt von Erdbeben Betroffene
© Susan Malandrino / IFRK

Ein Jahr nach den verheerenden Erdbeben in der Grenzregion zwischen Syrien und der Türkei setzt das Deutsche Rote Kreuz (DRK) die Unterstützung vor Ort fort. Die Katastrophe am 6. Februar 2023 kostete über 50.000 Menschen das Leben und führte zum Einsturz oder der Beschädigung von mehr als 280.000 Gebäuden. Insgesamt 17,9 Millionen Menschen sind von den Auswirkungen betroffen. „Der Bedarf an humanitärer Hilfe ist nach wie vor hoch. Das DRK arbeitet deshalb auch ein Jahr nach dem Erdbeben eng mit den Schwestergesellschaften in der Region zusammen, um möglichst lokal und bedarfsgerecht, also nahe an den betroffenen Menschen zu helfen", sagt Christian Reuter, Generalsekretär des DRK. 

Das Engagement des DRK konzentriert sich aktuell darauf, die Menschen vor Ort zu befähigen, die mittel- und langfristigen Folgen des schweren Bebens besser zu bewältigen. Das umfasst unter anderem die Bereitstellung von Unterkünften, den Wiederaufbau von Infrastruktur, personelle Unterstützung, Gesundheitsversorgung, sowie Ausbildungs- und Übungsprogramme für die Mitarbeitenden und Freiwilligen der jeweiligen Schwestergesellschaften.     

In enger Zusammenarbeit mit der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung unterstützt das DRK sowohl den Syrischen Arabischen Roten Halbmond (SARC) als auch den Türkischen Roten Halbmond (TRH). Durch diese enge Kooperation wird gezielt auf die unterschiedlichen Bedürfnisse vor Ort eingegangen.     

In Syrien arbeitet das DRK bereits seit Beginn des bewaffneten Konflikts 2012 eng mit dem SARC zusammen. Das Erdbeben hat die bestehende humanitäre Krise weiter verschärft. Nach dem Beben konnte das DRK seine Hilfe schnell ausweiten und besonders bedürftige Familien unter anderem mit Hilfsgütern und Bargeldhilfen unterstützen. Mit über 2,8 Millionen Euro wurden so rund 10.0000 Familien dabei unterstützt, selbstbestimmt ihren dringendsten Bedarf zu decken. Darüber hinaus engagiert sich das DRK in der Gesundheitsversorgung mit mobilen medizinischen Einheiten, die in den ersten Wochen nach der Katastrophe medizinische Soforthilfe in den betroffenen Gemeinden leisteten und nun weiterhin die medizinische Versorgung der durch das Beben vertriebenen Familien gewährleisten. Die medizinische Versorgung von Müttern und Neugeborenen im Kinderkrankenhaus von Aleppo wird ebenfalls fortgesetzt. 

Der TRH hat mit der Unterstützung des DRK in den betroffenen Provinzen dringend benötigte Sachspenden wie Zelte, Decken und Hygienesets verteilt. Über 800.000 Menschen erhielten warme nahrhafte Mahlzeiten und 23.445 wurden durch Bargeldhilfen unterstützt. In den kalten Monaten wurde die Winterfestmachung zur Priorität. 39.500 der am stärksten gefährdeten Haushalte wurden mit Bargeldhilfen und Überwinterungspaketen versorgt. Gerade mentale und psychologische Betreuung bleibt nach dem verheerenden Ereignis ein akuter Bedarf, bei dessen Unterstützung das DRK und der TRH auf eine langjährige Zusammenarbeit und Expertise aufbauen.   

„Ein Jahr nach dem Beben besteht die Herausforderung darin, an verschiedenen Orten wirksame Hilfe zu leisten und gleichzeitig den unterschiedlichen Anforderungen gerecht zu werden. Die Vielfalt unserer Unterstützung stärkt die Widerstandsfähigkeit der Menschen, besonders in langanhaltenden, komplexen Krisensituationen wie in Syrien,” sagt Christian Reuter. „Ziel ist es, lokale Strukturen zu stärken und so notleidenden Menschen auch längerfristig Hilfe zu gewähren und diese kontinuierlich an ihre Bedürfnisse anzupassen."  

Das DRK bittet um Spenden für die Betroffenen:
IBAN: DE63370205000005023307
BIC: BFSWDE33XXX
Stichwort: Nothilfe Erdbeben Türkei und Syrien

oder unter drk.de/spende

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