Freude pur: Assistenzhund Luzi wird der neue Begleiter von Mio. Auch dank des DRK-Fonds „Soforthilfe für benachteiligte Kinder (SofHi)“.
Als Mio Luzi erspäht, setzt er sich spontan zu seinem neuen besten Freund ins Gras und legt seinen Arm um ihn. Würden seine Eltern das nicht mit eigenen Augen sehen, sie würden es kaum glauben.
„Mio braucht immer einen geregelten Tagesablauf und eine gewohnte Umgebung. Er mag es nicht, angefasst zu werden, und kann seine Gefühle nicht ausdrücken“, schildert seine Mutter die Situation. „Seit seiner Geburt im Oktober 2009 weinte Mio viel und blockte jede Zuneigung ab. Lieber saß er allein unter dem Tisch.“
Mit fünf Jahren stand endlich die Diagnose fest: Mio hat eine Autismus-Spektrum-Störung im Sinne eines Asperger-Syndroms. Außerdem lebt er mit einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung, weshalb er nie zur Ruhe kommt.
Man sieht dem aufgeweckten Jungen seine Beeinträchtigungen nicht direkt an. Doch die Welt um ihn herum überfordert ihn jeden Tag. Alles ist zu hell, zu laut, zu bunt. Mio bekommt häufig Panik und nimmt Reißaus. Wenn Mio aber Luzi trifft, verändert er sich: Er wird ruhiger und fröhlicher.
„Uns war schnell klar, dass ein Assistenzhund Mio helfen würde, sich in der Welt zurechtzufinden“, erklärt Mios Mutter. Luzi ist speziell für Mio ausgebildet. Er bietet ihm Sicherheit, sucht und findet ihn, schützt und beruhigt ihn, begleitet ihn in der Öffentlichkeit und im Straßenverkehr.
Die Ausbildung eines Assistenzhundes dauert lange – und ist teuer. „Privatpersonen, Vereine und Firmen aus ganz Westfalen haben geholfen, Mios Traum zu verwirklichen. Auch unser DRK-‚SofHi‘-Fonds hat zum Erfolg der Aktion beigetragen“, berichtet die Vizepräsidentin des DRK-Landesverbandes Westfalen-Lippe, Nilgün Özel. „Mit unserem spendenfinanzierten ‚SofHi‘-Fonds unterstützen wir Projekte, die sich um benachteiligte Kinder kümmern, und leisten – wie bei Mio – auch Einzelfallhilfe.“
Luzi wird Mio durch dick und dünn begleiten. „Die Ausbildung des Hundes ist abgeschlossen und im Sommer wird er zu uns ziehen“, freut sich Mios Mutter.
Autismus ist eine tiefgreifende Entwicklungsstörung, die im Kindesalter beginnt und mit Beeinträchtigungen im sozialen und kommunikativen Bereich einhergeht. Autistische Menschen verhalten sich häufig nach starren Mustern und sind fixiert auf spezifische Interessen. Dabei wird zwischen frühkindlichem Autismus mit Sprachstörungen, atypischem Autismus und Asperger-Syndrom unterschieden. Letzteres zeichnet sich nicht durch eine Sprachstörung, sondern durch motorische Ungeschicklichkeit aus. Da die Grenzen zwischen den drei Formen oft fließend sind, setzt sich gegenwärtig der Begriff Autismus-Spektrum-Störung durch.
Das DRK bietet bundesweit eine Vielzahl von Angeboten, Beratungs- und Therapiemöglichkeiten für Betroffene und deren Angehörige an. Im Vordergrund stehen dabei der Dialog für eine bessere Verständigung auf beiden Seiten und konkrete Hilfen bei der Bewältigung des Alltags – wie bei Mio und seinem Assistenzhund.
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