Wie hast du den Weg zum DRK gefunden?
Ich wurde von einem Mitglied unseres Ortsvereins angesprochen, ob ich mir ehrenamtliche Vorstandsarbeit vorstellen könnte. Die Überzeugung fürs ehrenamtliche Engagement hat mich direkt mitgerissen. Ich habe zugesagt und wurde sozusagen ins kalte Wasser geschmissen. 2016 wählte mich der Vorstand zur ersten Vorsitzenden. Gemeinsam konnten wir einiges in unserem Ort bewirken. Aus dem „Ich“ entwickelte sich ein „Wir“ und aus dem „Wir“ eine Gemeinschaft.
Wofür wurdest du mit der Dankmedaille ausgezeichnet?
In erster Linie für mein Engagement in der Flüchtlingshilfe. 2016 begann ich mich in der Flüchtlingskrise zu engagieren und bringe mich hier bis heute ein. Konkret unterstütze ich Geflüchtete zum Beispiel bei der Wohnungssuche, bei bürokratischen Angelegenheiten oder in alltäglichen Situationen wie bei Terminen beim Jobcenter oder bei Arztbesuchen.
In der Covid19-Pandemie gelang es mir, einen namhaften Professor und vier seiner Angestellten zu gewinnen. Dieses Team bildete unsere ehrenamtlichen Helfer aus und hat mit der eigenen Ausrüstung Teststationen in Schulen betrieben. Wir haben eine Besuchshundestaffel gegründet, die aktivierende Hausbesuche bei Menschen in Einsamkeit oder mit Depressionen durchführt. Dieses Projekt ist für beide Seiten ein enormer Gewinn.
Auf meine Erfolge in der Mitgliedergewinnung bin ich ganz besonders stolz. In nur drei Stunden am Infostand konnte ich allein 38 neue Mitglieder und aktive Interessierte für diverse Positionen im Ortsverein anwerben! In unserer Gemeinschaft kann sich jede und jeder da einbringen, wo sie möchten und wo es ihnen Freude bereitet – vom Katastrophenschutz übers Jugendrotkreuz hin zu unserer Bereitschaft.
Warum ist Ehrenamt wichtig in der Gesellschaft?
Ehrenamt bereitet mir persönlich Freude und füllt mein Leben mit Sinn. Es ist erfüllend, das Leben anderer leichter und besser zu machen und gemeinsam Dinge zu bewegen. Dass man hierbei auch für sich selbst viel lernen kann, ist sehr schön. Für die Gesellschaft bedeutet Ehrenamt aber noch viel mehr.
Ehrenamt stärkt die Gesellschaft und bringt Menschen zusammen. Dieses Gefühl von Zusammenhalt schafft Vertrauen. Diese Stärke verbindet uns, es wird ein Gefühl von Zugehörigkeit und Verantwortung vermittelt.
Mein Appell: Glaubt an das, was sinnhaft ist. Bringt euch ein und schaut nicht immer nur auf Geld und den materiellen Gewinn. Wichtiger ist das, was mit nichts zu bezahlen ist: Das Gute und Notwendige.