· KV Hamburg-Nordost

Monika Kelting: Obdachlosenhilfe mit viel Herzblut in Hamburg

Bildmontage: Kältehilfe des DRK für Obdachlose in Hamburg (KV Hamburg-Nordost): Ehrenamtliche Helferin mit einem Einkaufswagen mit Weihnachtsgeschenken für die Obdachlosen - ehrenamtliche DRK-Helferin gibt Handschuhe an einen Obdachlosen aus
Monika Kelting im Einsatz bei der Obdachlosenhilfe des DRK-Kreisverbands in Hamburg-Nordost.

“Mutter Theresa der Obdachlosenhilfe” oder “Heldin der Pandemie”: Monika Kelting ist nicht mehr aus der Hamburger Obdachlosenhilfe wegzudenken. Dabei ist es ihr wichtig, den Menschen ihre Würde zurückzugeben.

Wie bist du zu diesem Ehrenamt gekommen?

Tatsächlich wollte ich mich schon früher ehrenamtlich engagieren, aber vor der Rente hatte ich aufgrund meines Berufs, dem Haus und meiner Kinder leider keine Zeit. Durch eine Freiwilligenbörse kam ich 2010 an die Obdachlosenhilfe des DRK. In vielen Wochen bin ich bis zu 40 Stunden ehrenamtlich aktiv. Angst habe ich nicht – ich war schon zu Schulzeiten die, die bei Prügeleien dazwischen gegangen ist.

Warum engagierst du dich?

Obdachlosenhilfe ist sehr vielseitig und so viel mehr als Kaffeekochen! Es gibt immer mehr Menschen, die trotz staatlicher Hilfsprogramme auf Unterstützung angewiesen sind. Viele Bedürftige werden immer jünger.

Das Ehrenamt gibt mir sehr viel – ich kann Obdachlosen ihre Würde ein Stück weit zurückgeben und da helfen, wo es notwendig ist. In Hamburg gibt es zum Beispiel viel zu wenige Trinkbrunnen. Unsere Wassertouren im Sommer sorgen dafür, dass Bedürftige genug Flüssigkeit zu sich nehmen. Ich bin der Meinung, dass der Staat Obdachlosen außerdem Toilettengutscheine für einen kostenlosen Zugang zu Sanitäranlagen zur Verfügung stellen sollte.  

Ich habe auch schon aus eigener Tasche Schokolade gekauft oder einen Friseurbesuch für ein Vorstellungsgespräch vorgestreckt. Das Geld dafür bekam ich tatsächlich vom ersten Gehalt der Betroffenen zurück.

Die Not nimmt immer mehr zu und mir graut es davor, was aus all den Menschen wird, wenn die Politik das Bürgergeld kürzt.

Wie hast du die Pandemie in diesem Ehrenamt erlebt?

Im März 2020 bekamen Hilfsorganisationen die Ansage, sofort alle Versorgungstouren zu beenden. Das wollte ich nicht hinnehmen – auch, wenn ich in meinem Alter eigentlich zur Risikogruppe gehörte. Ich habe nur vier Touren ausfallen gelassen und teilweise mit meinem eigenen Geld dafür gesorgt, dass Bedürftige versorgt sind.

Für dieses Engagement und dafür, dass ich in meinem Bekanntenkreis selbst Spenden sammele, im Supermarkt nach Angeboten suche oder auch mein eigenes Auto für den Transport von Spendengut nutze, habe ich die Dankmedaille von der Präsidentin bekommen.

Unterstützen Sie jetzt ein Hilfsprojekt mit Ihrer Spende