Sudan: Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel
Seit einigen Jahren kommt es in Kassala im Osten des Sudans häufiger zu langanhaltenden Dürreperioden, die unter anderem auf den Klimawandel zurückzuführen sind. Die sinkenden Ernteerträge bedrohen die ansässigen Kleinbauern in ihrer Existenz. Auch führt die oftmals einseitige Ernährung zu Mangelerscheinungen und Unterernährung, vor allem Kinder sind betroffen. Das DRK und der Sudanesische Rote Halbmond unterstützen die Bevölkerung dabei, ihre landwirtschaftliche Produktion an den Klimawandel anzupassen.
Kleinbauern erweitern ihr Wissen und ihre Kapazitäten
Wir unterstützen 800 Haushalte in vier Gemeinden des Bezirks Rural Kassala, deren Lebensunterhalt besonders abhängig von der kleinbäuerlichen Landwirtschaft ist. In sogenannten Farmer Field Schools – landwirtschaftliche Feldschulen – erproben die Teilnehmer gemeinsam mit dem Projektteam verbesserte Anbaumethoden und die Aussaat dürreresistenter Getreidesorten. Die Familien lernen für eine ausgewogene Ernährung Gemüse anzubauen. Viele Haushalte schließen sich zu Kooperativen zusammen und bewirtschaften gemeinsam ihre Gemüsegärten. Besonders bedürftige Haushalte erhalten Werkzeug und Saatgut, um ihre Ernteerträge zu verbessern.
Gestärkte Gemeindestrukturen wirken auch langfristig
Einzelne Familienmitglieder werden als Freiwillige des Sudanesischen Roten Halbmonds ausgebildet. In Schulungen lernen sie Lebensmittel sicher und richtig zu lagern, sauber zu verarbeiten und zu kochen. Sie vermitteln ihre neu erlangten Kenntnisse nicht nur während des Projekts, sondern auch darüber hinaus und längerfristig in ihren Gemeinden. Zusätzlich wird in jedem der Dörfer ein Projektkomitee aufgebaut, das die Gemeindemitglieder für Projektaktivitäten mobilisiert und mit ihnen gemeinsam Ernährungspläne entwickelt, um zukünftige Nahrungsengpässe zu verhindern.
Bargeldzahlungen helfen Hungersnöte zu vermeiden
Im Januar 2016 hat das Deutsche Rote Kreuz den 800 Haushalten in Kassala einmalig Bargeld zur Verfügung gestellt, um während einer besonders schweren, vom Klimaphänomen El Niño verursachten Dürre Hilfe bei den Einkommensverlusten zu leisten, und die Menschen dabei zu unterstützen, die Krisenzeit zu überbrücken. Vorab erarbeitete das Projektteam mit den Familien verschiedene Möglichkeiten, das Geld mit nachhaltigem Nutzen für die Haushalte zu investieren und zur Verbesserung ihrer Ernährungslage einzusetzen.
Das Projekt
Region: Kassala, Sudan
Projektvolumen: 650.000 Euro
Finanzierung: Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und Spenden
Partner: Sudanesischer Roter Halbmond (SRCS)
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