Foto: kongolesische Kinderärztin mit einem Säugling und seiner Mutter

Ebola: Hilfe gegen das gefährliche Fieber

Das Ebola-Virus, eine der tödlichsten Krankheiten der Welt, stellt seit seiner Entdeckung eine erhebliche Herausforderung für die globale Gesundheit dar. In diesem Kontext haben wir als DRK gemeinsam mit internationalen Partnern eine wichige Rolle bei der Bekämpfung von Ebola-Ausbrüchen übernommen. Durch den Einsatz spezialisierter Teams und die Bereitstellung von medizinischer Hilfe sowie Aufklärungskampagnen leistet die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung einen unverzichtbaren Beitrag zur Eindämmung der Krankheit und zur Unterstützung betroffener Gemeinschaften.

Was ist Ebola?

Ebola – auch Ebolafieber genannt – ist eine Infektionserkrankung, die durch Viren hervorgerufen wird. Ihr Namensgeber ist der kongolesische Fluss Ebola, in dessen Nähe es 1976 zum ersten großen Ausbruch der Krankheit kam.

Was sind die Symptome einer Ebola-Erkrankung?

Die Symptome der Krankheit treten zwischen zwei und 21 Tagen nach der Infektion auf. Zunächst sind diese mit Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen sowie Müdigkeit eher unspezifisch. Später kommen Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Oberbauchschmerzen sowie schließlich innere und äußere Blutungen hinzu. Jeder einzelne nachgewiesene Fall von Ebolafieber zählt als Ausbruch.

Was macht Ebola so folgenschwer?

Die vergleichsweise seltene Erkrankung hat einen schweren Verlauf. So liegt die Sterblichkeitsrate bei 30 bis 90 Prozent der Erkrankten, auch weil es bisher noch keine Therapie gibt. Lediglich die Symptome werden behandelt. Impfungen gegen Ebola sind derzeit noch im Versuchsstadium. Das Ebolavirus überträgt sich nicht über die Luft, jedoch durch den Kontakt mit Blut oder anderen Körperflüssigkeiten bzw. Ausscheidungen infizierter Personen. Erkrankte gelten mindestens solange als ansteckend, wie Symptome bestehen und Viren im Blut nachweisbar sind. Dabei ist die Ansteckungsgefahr umso größer, je schwerer die Erkrankung bei der jeweiligen Person ausfällt. Viren konnten jedoch auch im Sperma bereits geheilter Patienten nachgewiesen werden, ebenso wie im Fruchtwasser geheilter schwangerer Patientinnen. Außerhalb des Körpers können Ebolaviren einige Tage übertragbar bleiben. So ist eine Ansteckung über Spritzen, Matratzen oder andere Gegenstände, die mit dem Virus in Berührung gekommen sind, möglich. Während eines Ausbruchs stecken sich Menschen häufig beim Kontakt mit den Körpern Verstorbener bei Beerdigungsritualen an. In Liberia etwa, aber auch anderen Regionen Afrikas, gibt es beispielsweise den Brauch, Tote zu waschen. Viren können sich so leicht verbreiten.

Wie kann ein Ebola-Ausbruch bekämpft werden?

Trotz fehlender Therapien gegen Ebola selbst, lässt sich die Krankheit eindämmen. Grundsätzlich gilt dabei: Je früher ein Ebolafieber-Fall erkannt wird, desto eher können umfassende Schutzmaßnahmen eingeleitet werden. So werden Erkrankte beispielsweise isoliert, um weitere Ansteckungen zu vermeiden. Aus Sicht des Roten Kreuzes gelingt der Kampf gegen Ebola, wenn dabei fünf Komponenten berücksichtigt sind:

  1. Aufklärung: Grundlage einer erfolgreichen Ebola-Bekämpfung ist es, die Bevölkerung über die Krankheit, ihre Ansteckungsrisiken sowie Vorbeugungsmaßnahmen – etwa das Tragen von Schutzkleidung im Umgang mit Erkrankten und Hygieneverhalten – aufzuklären. Im Falle eines Ausbruchs führen Freiwillige der lokalen Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften deshalb Informationskampagnen durch. Weil die Helferinnen und Helfer dort selbst zuhause sind, lokale Bräuche und Traditionen kennen und das Vertrauen der Menschen genießen, gelingt es ihnen, die Bevölkerung zu erreichen.
  2. Mögliche Infektionswege aufdecken: Um die weitreichende Verbreitung von Ebola zu verhindern, ist es essentiell, möglicherweise infizierte Personen zu beobachten und gegebenenfalls zu isolieren und zu behandeln. In mühevoller Kleinstarbeit verfolgen Helfer deshalb Kontaktpersonen von erkrankten Menschen zurück.
  3. Medizinische Behandlung: Da die Krankheit schnell lebensbedrohlich werden kann, ist eine schnelle Behandlung der Erkrankten erforderlich. Immer wieder kommt es jedoch vor, dass infizierte Personen aus Angst vor Ansteckung nicht mehr in den lokalen Gesundheitseinrichtungen betreut werden. Um die Behandlung sicherzustellen und lokale Einrichtungen zu unterstützten, hatte das DRK 2014 in Liberia erstmals eine eigene Infektionsklinik bzw. ein Ebola-Behandlungszentrum im Einsatz. Neben der Behandlung von Ebola-Patienten und -Patientinnen wurde es genutzt, um einheimische Ärzte, Techniker, Pflegepersonal und Hygiene-Experten für die Behandlung der Krankheit auszubilden.
  4. Sichere und würdevolle Beerdigungen: In vielen Regionen Afrikas gibt es den Brauch, Tote zu waschen. Bei einem Ebola-Ausbruch ist das nicht sicher. Umso wichtiger ist, es, Beerdigungen sicherzustellen, die das Verbreitungsrisiko der Krankheit minimieren und gleichzeitig würdevoll für die Verstorbenen und ihren Angehörigen sind. Schutzkleidung und Schutzausrüstung ist beim Umgang mit Toten unverzichtbar.
  5. Unterstützung von Betroffenen: Wenn jemand unter Verdacht steht, mit Ebola infiziert zu sein, kann das verheerende Folgen haben – auch wenn es hinterher eine Entwarnung gibt. Immer wieder werden Betroffene isoliert und viele ihrer Besitztümer – etwa Kleidung, Matratzen, Töpfe oder Pfannen – als Vorsichtsmaßnahme gegen die Verbreitung des Virus zerstört. Neben dem wirtschaftlichen Schaden der oftmals armen Betroffenen ist das eine enorme psychische Belastung. Psychosoziale Unterstützung sowie Aufklärungskampagnen helfen dabei, Betroffene wieder in ihre Gemeinschaften einzugliedern und ihre Not zu lindern. Das Rote Kreuz unterstützt Menschen, die aus dem Krankenhaus entlassen wurden, auch mit Hilfsgütern wie Matratzen, Küchenutensilien und Wasserbehältern, um die verlorenen Güter zu ersetzen.

Ebola-Einsätze des DRK

Das Deutsche Rote Kreuz hat Erfahrung mit der Ebola-Bekämpfung und war bei verschiedenen Ausbrüchen der Krankheit im Einsatz – so zum Beispiel in Sierra Leone und Liberia 2014/15 oder derzeit in der Demokratischen Republik Kongo. Ziel dieser Einsätze, ist neben der Eindämmung der Krankheit auch immer, die lokalen Kapazitäten im betroffenen Land zu stärken. Deshalb gehören zum Beispiel Schulungen für Helfende der nationalen Rotkreuz- oder Rothalbmondgesellschaften dazu. Die lokalen Helferinnen und Helfer sind es, die die Menschen in den Gemeinden am besten erreichen und als erste vor Ort im Einsatz sind – auch bei künftigen Ausbrüchen der Krankheit.

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